Rufen wir uns meine letzte Kolumne in „Creditreform“-Ausgabe 8/2013 in Erinnerung: „Aufwärtstrend am Aktienmarkt bleibt intakt“, titelte ich vor einem Monat. Und diesmal? Seien Sie beruhigt: Es gibt keine Änderung zur letzten Auswertung des Gesamtsystems. Insgesamt bleibt es beim positiven Signal, das auch durch kurzfristige Trendmethoden weiter gestützt wird. Bekanntlich schauen wir mit unseren Signalen auf
a) Die Zinsstruktur („lange“ minus „kurze“ Zinsen) im gleitenden Durchschnitt,
b) das Trendsignal der Aktienindizes, repräsentiert durch den Nasdaq Composite, den Dow Jones Utility und den Dax sowie
c) die Mehrheit der Signale von fünf bewährten weiteren Indikatoren, und zwar Trend der Anleihezinsen, des Ölpreises, Inflationstrend repräsentiert durch den Rohstoffindex CRB, Trend des US-Dollars und nicht zuletzt den Saisonfaktor.
Wie also dürfte es nun weitergehen an den Aktienbörsen?
Zinsstruktur: Positiv! Der Zinsabstand zwischen „langen“ und „kurzen“ Zinsen bleibt ein ausgezeichnetes Konjunkturbarometer. Eine Weltrezession würde nur nach einem Absinken unter die Null-Linie drohen. Aber im Gegenteil: Die Kurve geht weiter nach oben. Übrigens wird dieser Indikator mittlerweile auch durch die gängigen Konjunkturindikatoren (Verbrauchervertrauen, Einkaufsmanagerindex, IFO-Index) bestätigt.
Trendsignal: Positiv! Der Trend am Aktienmarkt zeigt weiter aufwärts. Für ein negatives Signal müsste der Nasdaq auf 3.161 Punkte fallen, wovon er glücklicherweise weit entfernt ist.
Anleihezinsen: Negativ! Wie Sie an der durchschnittlichen Rendite der umlaufenden deutschen Anleihezinsen sehen, steigen diese nun allmählich, aber langsam. Eine Konkurrenz für die Dividendenrenditen am Aktienmarkt sind die Anleihezinsen aber noch lange nicht. Ölpreis: Negativ! Der Ölpreis (Mitte August 109,63 US-Dollar für die Sorte Brent) ist momentan wieder im Aufwärtstrend. Beunruhigend hoch ist aber noch nicht.
CRB-Index: Positiv! Der Anstieg der Rohstoffpreise ist jetzt geringer als vor einem Jahr.
US-Dollar/Euro: Negativ! Der US-Dollar (Mitte August rund 0,756 Euro) bleibt derzeit schwächer als der Euro. Das belastet die US-Einkaufspreise und erschwert für Europa und Asien die Exporte.
Saisonfaktor: Positiv! Die statistisch schwächsten 16 Börsenwochen der vergangenen zehn Jahre sind nun vorbei. Bis zum nächsten Frühjahr bleibt dieser Indikator nun positiv.
Fazit: Noch herrscht Sommerflaute, und die in dieser Woche veröffentlichten Quartalsergebnisse der Unternehmen trugen nicht zu einer wesentlich besseren Stimmung bei. Doch mit der weltweiten Konjunktur geht es voran, wie die ständige Steigerung unserer Zinsstrukturmethode zeigt. Ich meine: Zukäufe am Aktienmarkt sind ratsam, solange die Kurse noch relativ niedrig sind. Uwe Lang
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