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Creditreform

Im eigenen Unternehmen ist die Arbeitskraft des Unternehmers das wichtigste Inventar – entsprechend gut sollte sie mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung geschützt sein.

Kann ein Unternehmer nicht mehr im Betrieb arbeiten, gibt es meist nur zwei Optionen: Er gibt das Unternehmen auf oder lässt es von einem Angestellten fortführen. Will er es weiterführen lassen, muss das Unternehmen entsprechend profitabel sein – im anderen Fall hilft dem erkrankten Unternehmer nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung, um den Einkommensausfall aufzufangen.

Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzt wegfallenden Gewinn

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung sichert sich der Unternehmer die Zahlung einer monatlichen Rente, wenn er in seinen Unternehmen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tätig werden kann. Die Höhe dieser Rente als Ersatz für den wegfallenden Gewinn aus dem Unternehmen bestimmt jeder Unternehmer selbst.

Tipp: Als Faustregel gilt, dass die versicherte Berufsunfähigkeitsrente 70 bis 80 Prozent der Gewinnentnahmen aus den letzten zwei Jahren ausmachen sollte.

Die Höhe der Rente ist aber natürlich auch begrenzt durch das Budget, das zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung zur Verfügung steht. Viele Faktoren bestimmen dabei den tatsächlichen Beitrag der Berufsunfähigkeitsversicherung:

  • das Alter des Unternehmers bei Vertragsbeginn
  • die gewünschte Laufzeit der Absicherung
  • die Rentenhöhe
  • die Branche und die Tätigkeit als Unternehmer.

Die Beitragsunterschiede sind dabei je nach Tätigkeit und Unternehmen immens, wie die Grafik zeigt:

Zum Vergrößern klicken: Was kostet mich eine Berufsunfähigkeitsversicherung? (c) 1a Verbraucherportal

Zum Vergrößern klicken: Was kostet mich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
(c) 1a Verbraucherportal

Berufsunfähigkeitsversicherung: Vergleich ein Muss

Aber nicht nur bei verschiedenen Branchen gibt es gewaltige Beitragsunterschiede – auch für ein und dieselbe unternehmerische Tätigkeit können die Beiträge immens abweichen: So zahlt ein Geschäftsführer für 2.500 Euro bis 65 Jahre beim günstigsten Anbieter rund 80 Euro monatlich – der teuerste Anbieter dagegen verlangt fast 300 monatlich. Über 30 Jahre summiert sich das zu einer Differenz von mehreren 10.000 Euro, die Unternehmer sparen können.

Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen – und das gilt nicht nur dann, wenn es gilt, den günstigsten Anbieter zum Schutz gegen Berufsunfähigkeit zu finden. Er hilft auch dabei, den leistungsstärksten Schutz zu erhalten. Wichtig bei Selbstständigen und Unternehmen ist zum Beispiel die Klausel zur Umorganisation: Sie sieht vor, dass erkrankte Unternehmer verpflichtet sind, ihr Unternehmen – wenn möglich – so umzuorganisieren, dass sie trotz Erkrankung weiterhin dort arbeiten können. Es gibt aber mittlerweile viele Berufsunfähigkeitsversicherungen, die auf eine solche Pflicht zur Umorganisation verzichten. Bei einem Vergleich für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist das ein Punkt, auf den auf jeden Fall geachtet werden sollte.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Den Anbieter genau unter die Lupe nehmen

Wichtig bei der Wahl der richtigen Berufsunfähigkeitsversicherung ist es auch, den richtigen Versicherer zu wählen. Denn nur ein wirtschaftlich gut aufgestellter Berufsunfähigkeitsversicherer kann die Beiträge dauerhaft günstig halten, sodass der Schutz auch über Jahre bezahlbar bleibt.

Tipp: Ein wichtiger Faktor für günstige Beiträge sind die Überschussbeteiligungen: Werden die bei Vertragsbeginn zu großzügig kalkuliert, tragen die Versicherten das Risiko, dass die Beiträge steigen, wenn die Überschüsse eben nicht wie geplant erzielt werden. Bei manchen Berufsunfähigkeitsversicherungen beträgt dieses Risiko bis zu 200 Prozent – bei anderen deutlich unter 50 Prozent.  Zu erkennen ist das Risiko an der Differenz zwischen dem Brutto- und Nettobeitrag.

Die Wirtschaftlichkeit der Berufsunfähigkeitsversicherungen bewerten übrigens immer wieder die großen Analysehäuser wie zum Beispiel Morgen und Morgen. Sie schauen aber auch auf andere Bewertungskriterien zum Unternehmen selbst – die wichtigsten:

  • Prozessquote: In wie vielen Fällen landen abgelehnte Anträge auf Zahlung der versicherten Rente vor Gericht?
  • Leistungsquote: Wie hoch ist der Anteil derjenigen, deren Leistungsanträge bewilligt werden?
  • Annahmequote: Wie viele Antragsteller bekommen überhaupt den gewünschten Versicherungsschutz?

Tipp: Wer sich auf eine Beratung selbst vorbereiten will, findet im Ratgeber Berufsunfähigkeitsversicherung wertvolle Tipps und Hilfen, um den richtigen Schutz zu finden.

Oliver Mest leitet das Ressort „Vorsorge“ beim 1A Verbraucherportal.