Zahlungsrisiken minimieren
Exporteure können verschiedene Instrumente einsetzen, um ihre Zahlungsrisiken niedrig zu halten. Eine Auswahl kurzfristiger, etablierter Möglichkeiten:
1. Private Versicherung: Die erweiterte Warenkreditversicherung tritt ein, falls der Auftraggeber in Zahlungsverzug gerät. Die Prämie richtet sich nach der Höhe des versicherten Umsatzes.
2. Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG): Damit können kurzfristige Forderungen mit einem Zahlungsziel bis zu 12 Monaten durch Euler Hermes abgesichert werden. Geeignet für Firmenchefs, die wiederholt mehrere Auftraggeber in unterschiedlichen Ländern – insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer – beliefern. Mindestumsatz 500.000 Euro. Liegt der Umsatz darunter, greift die APG-light, die Zahlungsziele bis zu 4 Monate absichert. Kosten: ab 0,80 Prozent des monatlichen Umsatzes, mindestens 1000 Euro im Jahr. Weitere Infos: www.agaportal.de
3. Lieferantenkreditdeckung: Exporteure können über Euler Hermes auch ein einzelnes Ausfuhrgeschäft absichern – zum Beispiel nach Griechenland. Auslandsgeschäfte mit anderen EU- oder OECD-Kernländer müssen dagegen mit einer privaten Ausfuhrkreditversicherung abgedeckt werden.
4. Verkauf von Forderungen: Unternehmer, die einen hohen Anteil ihres Gesamtumsatzes via Export erzielen, können ihre Liquidität durch den frühzeitigen Verkauf der Forderungen sichern. Die Gesellschaft prüft die Bonität des Kunden im Ausland und gewährt ein entsprechendes Limit. Der Unternehmer erhält kurz nach Rechnungsstellung seine Forderung.
5. Creditreform Inkasso: Wie bei der Wirtschaftsauskunft arbeitet Creditreform auch hier weltweit und sorgt dafür, dass mit den jeweiligen Partnern im Land die offenen Rechnungen schnell beglichen werden.
6. ‚Bank Payment Obligation‘ (BPO): Eine ‚Bank Payment Obligation‘ ist ein standardisiertes Zahlungsversprechen, das auf dem elektronischen Abgleich von Daten des Käufers und Verkäufers aufbaut. Derartige Zahlungsbedingungen können die Risiken für Exporteure minimieren und gleichzeitig attraktive Finanzierungslösungen zur Unterstützung der Abnehmer beinhalten.
Weiterführende Links zur Absicherung Ihres Zahlungsausfallrisikos
Hintergrundwissen zur deutschen Exportwirtschaft: Im Mai 2013 wurden von Deutschland Waren im Wert von 88,2 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 75,2 Milliarden Euro eingeführt. Sämtliche Details finden Sie unter:
www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/07/PD13_224_51.html
Creditreform Inkasso: Exporteure, deren Kunden säumig zahlen, wissen, wie sehr unbekannte Rechtsvorschriften und mangelhafte Kenntnisse der Landessprache ein erfolgreiches Forderungsmanagement erschweren können. Professionelle Hilfe bei der Einziehung von Forderungen gehört daher ebenfalls zum Leistungsspektrum von Creditreform:
www.creditreform.de/leistungen/forderungsmanagement/auslandsinkasso.html
Exportfinanzierung und Absicherung: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag klärt auf den folgenden Seiten ausführlich auf über die neue Ausfuhrdeckung („Hermesdeckung“):
www.dihk.de/themenfelder/international/aussenwirtschaftsfoerderung/exportfinanzierung-und-absicherung/ausfuhrgewaehrleistung-hermesdeckungen-und-apg-light
Mehr Einzelheiten über die Grundzüge und Formen der Bundesdeckungen sowie über Konditionen und Antragsverfahren finden Sie auf den Seiten zu den Hermes-Deckungen unter der Adresse:
www.exportkreditgarantien.de
Weitere öffentliche Hilfen über die KfW: Bis zum 31.12.2015 können Banken ihre bundesgedeckten Exportkredite bei der KfW refinanzieren:
www.kfw-ipex-bank.de/Internationale-Finanzierung/KfW-IPEX-Bank/
Auch die Landesbank Berlin bietet mit ihrem Know-how in der Exportfinanzierung die Möglichkeit, aus der Produktpalette der Außenhandelsfinanzierungen für Ihre Exportgeschäfte individuelle Finanzierungsmodelle zu entwickeln sowie Sie während der Realisierung Ihrer Liefergeschäfte ins Ausland zu begleiten:
www.lbb.de/landesbank/de/60_kmg_lbbag/030_IN/020_exportfinanzierung/index.html