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Creditreform

Die Cloud ist eine flexible Gruppe von Quellen, die „irgendwo anders“ sprudeln. Der Nutzer von Cloud-Diensten muss nicht wissen oder sich darum kümmern, welche Hardware die Dienstleistungen erbringt oder wo die Infrastruktur sich physisch befindet.

Alles ist an Dritte übertragen worden, den Cloud-Eigner, und alles steht auf einer Vergütungsbasis je nach Inanspruchnahme zur Verfügung. So stehen Ihnen die benötigten Ressourcen bedarfsgemäß zur Verfügung, ohne dass Sie selbst Geld investieren müssten für deren Erstellung und Unterhaltung.

Die Cloud ist geeignet und groß genug für das Speichern von Fotos oder Musik oder Dokumenten. Wir setzen voraus, dass der Cloud-Eigner entsprechende Sicherungsmaßnahmen getroffen hat, um Verfügbarkeit, Datenschutz und Vertraulichkeit der von uns gesammelten Dateien zu wahren. Wenn es sich allerdings um Zahlungsdaten und Bankinformationen handelt, können wir uns keine Laxheit leisten. Es kommt darauf an, wo die Sachen gespeichert sind, wie sie gespeichert sind und wie sie geschützt werden. Aus rechtlicher und organisatorischer Sicht ist es von Bedeutung, in welchem Land die Daten physisch gespeichert sind. Banken und Geschäftspartner müssen wissen, wo sich die Cloud befindet.

Prozesse der Datenspeicherung und des Datenschutzes müssen klar definiert werden

Der Knackpunkt ist, dass der Service-Provider, der die Cloud anbietet, den Prozess der Datenspeicherung und des Datenschutzes klar definieren muss und dies in transparenter Weise. Viele Banken lagern ihre Dienstleistungen an Dritte aus, die dann dieselben Servicestandards wie die Banken erfüllen müssen. Manchmal sind deren Standards sogar höher. Sie wissen, wo die Daten gespeichert werden und verfügen über alle notwendigen Mechanismen für Sicherheit und Zuverlässigkeit.

„Vertrauen“ ist kein Begriff oder Konzept, bei dem Banken, Unternehmen oder Regulierer sich wohlfühlen. Aber wenn Zahlungen an einen Cloud-Provider ausgelagert werden, der alle Vorschriften erfüllt und die Einhaltung begründen und darstellen kann, wird es möglich, die Leistungsfähigkeit der Cloud sogar für Zahlungen einzusetzen. Und Leute, die das tun, bemerken dass sie effektiver werden und sich sowohl einen Zeitvorteil als auch direkte und indirekte Kosteneinsparungen sichern.

Ängste abbauen

Die Cloud-Sicherheit ist kein Widerspruch in sich, selbst wenn es sich um etwas so Sensibles und Geschäftsrelevantes wie Zahlungen handelt. Hier einige Punkte, die helfen können, Ihre Ängste abzubauen:

  • Mit der Cloud nutzen Sie Größenvorteile und umfangreiches Knowhow zu Ihrem Vorteil. Für die meisten Unternehmen trifft es wohl zu, dass auch ein besseres Sicherheitsniveau erreicht wird auf der Basis geballter Erfahrung und detaillierten Expertenwissens, ohne dass ständige Investitionen in diese Kernkompetenzen von Ihrer Seite nötig wären.
  • Was die Cloud-Daten betrifft, gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen einer „öffentlichen“ und einer „privaten“ zweckbestimmten Cloud. Was Sie brauchen, ist eine private Cloud-Infrastruktur bei einem Partner des Vertrauens.
  • Eine private, zweckbestimmte Cloud ist völlig isoliert, sicher und verlässlich und von allen Außenstehenden abgeschottet, außer von autorisierten Nutzern, und ist vollständig rückverfolgbar.
  • Die Sicherheitsmaßnahmen, die von einem außenstehenden privaten Cloud-Anbieter getroffen werden, übersteigen bei weitem die Daten- und Netzsicherheitsstandards und Praktiken selbst der größten Konzerne und werden ständig von Regierung und Sicherheitsorganisationen überprüft.

Wie immer bei einer Innovation, gehören meist die Leute und Unternehmen, die sich ihrer bedienen, zu den neuen Gewinnern. Die Zögerlichkeiten, die wir bei der Hinwendung zu einer Cloud-basierten Welt beobachten, unterscheiden sich nicht sehr von dem, was bei Einführung von ERP in den Achtzigerjahren und dem Internet in den Neunzigerjahren passierte. Personen oder Unternehmen, die zögerten und sich scheuten, hatten das Nachsehen. Der Unterschied ist, dass Unternehmen, die heute nicht schon die Cloud annehmen, bereits zurückfallen und sich sehr beeilen müssen.

Über den Autor: Markus Rupprecht ist Gründer und Vorstandsmitglied von Traxpay. Das Unternehmen stellt eine Plattform für den schnellen, sicheren und automatisierten Zahlungsverkehr bereit, die gezielt auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist.