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Luxusuhren als Wertanlage erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Vor allem seitdem andere Anlagemöglichkeiten durch die niedrigen Zinsen deutlich an Wert und Rentabilität verloren haben. Doch Vorsicht ist geboten. Nur wer sich auskennt und weiß, worauf es beim Uhrenkauf ankommt, sichert sich die Modelle, die in Zukunft womöglich eine lukrative Wertsteigerung erfahren. Im Folgenden möchte ich Ihnen darlegen, worauf es bei der Wertanlage Luxusuhr ankommt.

Worauf sollten Sie beim Uhrenkauf achten?

Zunächst ist es für Sie wichtig zu wissen: Nicht jede Luxusuhr bringt Renditen. Die meisten Modelle erfahren einen ähnlichen Wertverfall wie ein Neuwagen oder so manche Immobilie. Denn ob eine Uhr Jahre später noch nachgefragt wird, hängt davon ab, ob sie sich zu einem Sammlerstück bzw. Kultobjekt gemausert hat. Die Kunst des Anlegers besteht nun darin bei neuen Uhren frühzeitig zu erkennen, inwiefern sie eine solche Entwicklung durchlaufen wird.

Sicherlich braucht es viel Erfahrung und eine gute Beobachtungsgabe, um sich so die Rosinen aus dem vielfältigen Angebot herauszupicken. Doch wenn Sie auf die folgenden Dinge beim Uhrenkauf achten, machen Sie schon einmal Vieles richtig:

Limitierte Auflagen
Besonders Luxusuhren, die in einer limitierten Auflage erscheinen, haben das Potenzial später einmal große Renditen zu bringen. Ein klassisches und gern genanntes Beispiel dafür ist die Rolex Daytona in der Stahlausführung. Aktuell gibt es Wartezeiten von bis zu acht Jahren für diese Uhr, da der Hersteller selbst für eine Limitierung dieses Modells sorgt. Dadurch zahlen Sie am Markt saftige Aufschläge auf den Listenpreis.

Die Rolex Daytona gilt als gutes Beispiel für eine Uhr, die womöglich in den kommenden Jahren im Wert steigt.  (c) Rolex Daytona (luxusuhr24.de)

Die Rolex Daytona gilt als gutes Beispiel für eine Uhr, die womöglich in den kommenden Jahren im Wert steigt.(c) Rolex Daytona (luxusuhr24.de) 

Weltweit nachgefragte Marken
Gerade wenn Sie Ihre Uhr als Investition betrachten, sollten Sie alle „No Name“-Produkte links liegen lassen. Konzentrieren Sie sich auf die weltweit nachgefragten und stets wertstabilen Uhrenmarken. Darunter nennen Experten zuallererst, diejenigen die oft auch eigene Uhrenwerke verbauen wie z.B. Patek Philippe, Audemars Piguet, A. Lange & Söhne oder Rolex. Aber auch Luxusanbieter wie IWC, Richemont, Panerai aus Italien oder Glashütte sind interessant, wenn Sie vor allem die teuren Modelle dieser Marken in Betracht ziehen.

Viele Komplikationen
Unter Komplikationen versteht man Zusatzfunktionen, mit denen eine Uhr ausgestattet sein kann. Das kann eine zweite Zeitzone, eine Mondphasen- oder eine Datumsanzeige sein. Die Königsklasse der Komplikationen besteht im sogenannten „ewigen Kalender“. Uhren mit dieser Funktion zeigen nicht einfach nur das Datum an, sondern berücksichtigen ohne manuelle Korrektur die Schaltjahre. Komplikationen sind, wie der Name vermuten lässt, aufwendig in der Herstellung und steigern so den Wert der Uhr.

Hochwertige Materialien
Eine simple, aber zutreffende Regel besagt, je edler die verbauten Materialien, desto interessanter ist die Uhr als Wertanlage. So ist es vor allem das Platin-Modell der Patek Philippe-Uhr, die anlässlich des 125. Jubiläums des Juweliers Wempe gefertigt wurde, das die größte Wertsteigerung erfahren hat. Heutzutage zahlen Sie dafür das Vier- bis Fünffache des Listenpreises. Bei der goldenen Version, die ebenfalls in einer kleinen Auflage von 100 Stück verlegt wurde, hat sich der Wert „nur“ verdoppelt. Die größten Renditen erzielen Sie also mit den besten Materialien.

Neuwertig oder nur im besten Zustand
Gebrauchte Uhren können auch eine gute Kapitalanlage sein, da Sie sie durchaus günstig ergattern können. Allerdings dürfen hier keine Abstriche beim Zustand gemacht werden. Schon ein kleiner Kratzer kann den Wert der Uhr um bis zu 40 Prozent schmälern. Deswegen sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass sie regelmäßig einer Revision unterzogen worden ist. Alle Belege, Papiere sowie die Originalverpackung sollten ebenfalls vorhanden und in bestem Zustand sein.

Auch wenn Sie Neuware kaufen, dann sollten Sie selbst darauf achten, alle fünf bis sieben Jahre eine Revision der Uhr zu veranlassen und diese mit einem Zertifikat belegen zu lassen. Außerdem sollten Sie die Luxusuhren nur in Ausnahmefällen wirklich tragen. Als Investition sind sie besser in einem Safe aufgehoben, wo sie keine Kratzer abbekommen und nicht herunterfallen können.

Vorgeschichte der Uhr
Zu guter Letzt spielt bei Luxusuhren immer auch das Image und somit ihre Vorgeschichte eine große Rolle. Wenn sie beispielsweise einen berühmten Vorbesitzer hatte, wie Albert Einsteins goldene Uhr der Marke Longines oder Mahatma Gandis Uhr der Marke Zenith, dann schnellen die Preise extrem in die Höhe. So wurde Einsteins Uhr 1929 für 432.000 Euro versteigert, während Gandis Zeitmesser zusammen mit anderen Gegenständen einen Betrag von 1,8 Millionen US-Dollar erzielte.