Frauen haben eine große Auswahl, wenn es um bürotaugliche Kleidung geht. Von Blusen und Shirts über Röcke und Hosen bis hin zu Kleidern. „Die eine richtige Kleidung gibt es nicht“, bestätigt denn auch Inge Wolff vom Arbeitskreis Umgangsformen International, kurz AUI. „Es kommt auf die Branche, die Position und den Anlass an“, erklärt sie. Hier ihre Empfehlungen für Vorstandsetagen und hochoffizielle Veranstaltungen.
Das Oberteil
Zum traditionellen Businessoutfit gehört eine Bluse. Und diese hat immer Ärmel, zumindest kurze, auch im Hochsommer. Das gilt sogar dann, wenn die Dame einen Blazer darüber trägt. Selbst in halboffiziellen Meetings tabu sind dagegen Spaghettiträger, Korsagen oder Rüschenoberteile. Ein edles Shirt kann jedoch unter dem Blazer zu manchen Anlässen getragen werden. Für alle Oberteile gilt: keine wilden Muster zeigen – schon gar nicht Tiger oder Leopard. Und silber- und goldglitzernde Stoffe können noch so modern sein, fürs Büro sind sie nicht geeignet. Genauso wenig wie bauchfreie, durchsichtige oder zu enge Tops. Ebenfalls verpönt sind tiefe Dekolletés. Als Faustregel gilt: Der Ausschnitt endet nicht tiefer als auf einer imaginären Linie von der einen zur anderen Achselhöhle.
Das Make-up
Frau sollte sich für ein dezentes Tages-Make-up entscheiden. Knallrote Lippen oder Fingernägel sind verpönt. „Wenn eine Frau Wert darauf legt, dass ihre Kompetenz und fachliche Qualifikation am meisten beachtet wird, ist sie gut beraten, deutliche Signale der Weiblichkeit in den Hintergrund zu rücken“, erklärt Wolff. Glitzer oder bunte Bilder auf den Nägeln, wie sie heute auch zu sehen sind, verbieten sich ebenfalls.
Der Schmuck
Die Regel „Nicht mehr als fünf Schmuckstücke“ vertritt der AUI zwar nicht. „Dann wäre bei einem Paar Ohrringe, einer Brille, einer Uhr und einem Ehering schon Schluss“, sagt Wolff. Die Empfehlungen des AUI lauten deshalb vielmehr: sparsam mit Schmuck umgehen. Dies bedeutet etwa, dass nicht an mehreren Fingern einer Hand Ringe oder zu viele Armbänder auf einmal getragen werden. Bei mehreren Schmuckstücken ist auf möglichst viel Abstand zueinander zu achten. Will heißen: Ohrringe, Halskette und Brosche sind genau ein Teil zu viel.
Die Schuhe
Das offizielle Businessoutfit kennt eigentlich nur zwei Schuhvarianten: den klassischen Pumps und den Slingpumps mit einem Riemchen um die Ferse. Beide Alternativen haben einen nur mäßig hohen Absatz. Peeptoes, also Pumps, die an den Zehen eine Öffnung haben, sollten nicht getragen werden. Ebenso wenig High Heels, Sandaletten, Pantoletten, Flipflops, Turnschuhe, Stiefel oder Stiefeletten. Plateauund Kreppsohlen sowie schief abgetretene Absätze oder solche mit Metallpins bleiben bitte auch zu Hause.
Das Unterteil
Röcke haben im Büro am besten eine italienische Länge, das heißt, sie umspielen das Knie. Allenfalls etwas kürzere, die nicht höher als eine Hand breit über dem Knie enden, werden in manchen Branchen toleriert. Zu verspielte oder gemusterte Modelle sind ebenfalls nicht angesagt. No-Gos sind Miniröcke, Bermudas, Leggings oder Jeans. „Hosenanzüge werden zwar mittlerweile voll akzeptiert, aber in meinen Befragungen unter Vorstandsmitgliedern haben mir die Frauen gesagt, dass sie bei offiziellen Anlässen immer ein Kostüm tragen. Im Büroalltag würden sie dagegen auch Hosenanzüge wählen“, erzählt Wolff.
Die Strümpfe
Unter Röcken trägt Frau Strumpfhosen oder Strümpfe ohne Muster, Strass oder irgendeinen anderen Besatz. Selbst im Hochsommer bleiben Söckchen oder Kniestrümpfe im Schrank. Schwarze Strümpfe werden nur zu schwarzen Röcken getragen. Zu allen anderen empfiehlt sich ein Nude-Ton.