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Creditreform

Der neue James-Bond-Film kommt in die Kinos und 007 trinkt wieder seinen berühmten Martini. Doch wie wird der Cocktail gemacht? Warum bevorzugt ihn der Geheimagent geschüttelt und nicht gerührt? Eine Spurensuche in Londoner Bars.

James Bond kommt wieder in die Kinos – vom 5. November an läuft „Spectre“ auch in deutschen Lichtspielhäusern. Zeit für Spirituosenhändler, ihre Regale aufzufüllen. Denn eines ist klar: Egal, was der Geheimagent im Auftrag seiner Majestät trinkt, es lässt in aller Welt die Absatzzahlen der jeweiligen Getränke steigen. Kein Wunder, dass Markenhersteller Millionen zahlen, um in den Filmen einen Auftritt zu bekommen – und sei er auch noch so kurz.

Geschüttelt, nicht gerührt

Schließlich haben sie im Doppelnull-Agenten ein wunderbares Testimonial. Die Bond-Filme locken rund um den Globus ein Millionenpublikum in die Kinos und der Hauptdarsteller ist stets trinkfest: Die britische Zeitung „Telegraph“ hat anhand von Ian Flemings Büchern ausgerechnet, dass Bond stolze 1.150 alkoholische Getränke in 88 Tagen zu sich nimmt – das sind rund 92 pro Woche oder 13 am Tag.

Im englischsprachigen Video erklärt Roberto De Vivo, der Bartender im Londoner Mandeville Hotel, was einen guten Martini ausmacht – und wie man ihn kreiert. Dies und weitere Rezepte in unserer App und auf creditreform-magazin.de/martini

Im Laufe seines Kinolebens hat die Figur also schon einiges getrunken – vom schnöden Bier bis zum edlen Champagner. Bonds Lieblingsgetränk aber ist und bleibt der Martini. Diesen bestellt er am liebsten geschüttelt und nicht gerührt – nur einmal ist es ihm egal. Lediglich bei den Zutaten variiert der smarte Spion von Film zu Film. Oft sieht man ihn Wodka-Martini mit einer Olive schlürfen. Doch den ersten, sogar von ihm selbst kreierten Cocktail trinkt er im ersten Roman „Casino Royale“ sowie im gleichnamigen Film: den Vesper.

Das Mandeville Hotel in London bietet ganzjährig Martini-Masterclasses an. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt zwei Personen und kostet pro Person 28 Pfund inklusive zwei Cocktails und Knabbereien. www.mandeville.co.uk
Auch die Dukes Bar im Dukes Hotel bietet Martini-Masterclasses an. Preise und Termine auf Anfrage. www.dukeshotel.com

Wer in London in eine anständige Cocktailbar geht, wird ihn bestellen können. Eine dieser Bars liegt unweit der Oxford Street im Mandeville Hotel, das noch bis Dezember James-Bond-Packages anbietet, die natürlich auch einen Martini beinhalten. Wer möchte, kann auch einen Martini-Kurs bei Bartender Roberto De Vivo buchen. Er erklärt den Gästen, wie ein klassischer Martini gemacht wird: zerstoßenes Eis und Soda in eine Cocktailschale, damit das Glas schön kalt wird.

Anschließend das Eis wegschütten, ein bisschen Wermut im Glas schwenken und – je nach Geschmack – ebenfalls ausschütten oder im Glas belassen. Einen London Dry Gin wie etwa Beefeater mit Eiswürfeln in einem Shaker vorsichtig rühren und dann durch ein Sieb ins Glas abseihen. Ein Stück Zitronenschale darüber ausdrücken, mit der Schale den Rand abreiben und sie anschließend in den Gin geben. Der Klassiker wird nicht geschüttelt und enthält auch keinen Wodka.

Ist Bond etwa doch nicht so trinkfest?

„Wenn ein Martini im Shaker mit Eis kräftig geschüttelt wird, verwässert er und er ist nicht mehr so stark“, erklärt De Vivo. „Aber natürlich bieten wir dies auch an.“ Schließlich wollen es viele Bond-Fans. Und im Buch sowie im Film findet sich die genaue Anleitung für einen Vesper: „Drei Teile Gordon, ein Teil Wodka und ein halber Teil Kina Lillet. Kräftig schütteln, bis er eiskalt ist. Und dann eine große, dünne Scheibe Zitronenschale hinzugeben.“

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