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Creditreform

„Wer bisher nicht gesund gelebt hat, wird nicht von heute auf morgen seinen kompletten Lebensstil verändern“, sagt Schulz. Er empfiehlt daher, dass Sie sich kleinere Zwischenziele setzen, die Sie tatsächlich erreichen können. (mil)

Beachten Sie diese Hinweise:

Gelassenheit trainieren

„Viele erleben heute in ihrem Job, dass sich Arbeit verdichtet, und durch die mobile Kommunikation verschwimmen zusehends die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.“ Es sei also eher unwahrscheinlich, dass der Stress künftig abnimmt. „Möglich ist aber, sich einen gelasseneren Umgang anzutrainieren“, so Schulz. „Die Psychologie bezeichnet diese Widerstandskraft als Resilienz. Resiliente Menschen haben ein starkes seelisches Abwehrsystem. Sie können auch mit extremer Anspannung umgehen und sich von Stress-Situationen schnell erholen.“ Resilienz sei zum Teil Veranlagung, Sie können sie aber auch trainieren. „Viele Betriebe setzen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bereits Resilienz-Trainings ein, um stressfest zu werden.“ Aber auch jeder Einzelne könne dazu beitragen, das psychische Immunsystem zu stärken.

Beziehungen schützen

„Eine wichtige Grundlage sind stabile Beziehungen zu Menschen, die Halt und Zutrauen geben“, so Schulz. Eine Stressstudie der TK habe das bestätigt: „Nur ein Sechstel der Befragten, die in einer Beziehung leben, gaben an, in den letzten drei Jahren seelisch belastet gewesen zu sein. Bei den Singles waren es fast 30 Prozent.“

Spaß im Job

„Außerdem spielt es eine entscheidende Rolle, ob man mit dem eigenen Leben zufrieden ist und ob man zum Beispiel einen Job hat, der Spaß macht“, sagt der Gesundheitsexperte. Laut der TK ist fast die Hälfte der Menschen in Deutschland sehr zufrieden damit, wie ihr Leben bisher verlaufen ist. Gut 70 Prozent der Befragten gaben bei einer Umfrage an, dass ihnen ihre Arbeit Spaß macht und ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Doch es gibt deutliche regionale Unterschiede: Am glücklichsten mit ihrem Job sind mit 84 Prozent die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, in Bayern haben dagegen nur 57 Prozent Spaß bei der Arbeit. Fast 40 Prozent sagten hier, dass die Arbeit für sie in erster Linie Broterwerb ist.

Weichen stellen

Als guten Vorsatz für das nächste Jahr rät Psychologe Schulz, dass Sie Ihren bisherigen Lebensstil hinterfragen: „Gibt es etwas in meinem Leben, dass mich glücklich macht, eine Aufgabe oder auch ein Hobby? Habe ich ein soziales Umfeld, Freunde und Familie, die Rückhalt geben?“ Anderenfalls sei Ihr Mut erforderlich, um Weichen neu zu stellen.

Kurs überprüfen

Die heutige Generation habe mehr Chancen und Freiheiten als je zuvor. „Doch die vielen Möglichkeiten, ob man mit oder ohne Kinder, auf dem Land oder in der Stadt leben möchte, welcher berufliche Weg eingeschlagen werden soll, überfordern auch viele“, räumt der Psychologe ein. Deshalb sei es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob der Kurs noch der richtige ist. „Seelische Gesundheit ist ein Prozess, der täglich neu gestaltet wird.“

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