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Creditreform

Alte Gewohnheiten aufzugeben und neue zu trainieren, ist geistige Schwerstarbeit. Doch mit den richtigen Mentaltechniken und minimalem Zeitaufwand kann jeder sein Verhalten effektiv ändern.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Ob beim Essen, in der Partnerschaft, im Beruf oder in der Freizeit: 95 Prozent der Dinge, die wir täglich tun, laufen im ewig gleichen Muster ab. Etwas Unbekanntes auszuprobieren, ist deshalb alles andere als einfach. Oft werden ungesunde Gewohnheiten ein Leben lang praktiziert, obwohl klar ist, dass sie schaden. Wir führen Beziehungen, obwohl wir wissen, dass sie uns nicht guttun.

Doch in Momenten, in denen wir einen Neustart machen wollen, kommt immer wieder dieses lähmende Gefühl auf, es nicht zu schaffen. Also werden alte Gewohnheiten lieber beibehalten. Es könnte schließlich auch noch schlimmer kommen – und das möchte man unbedingt vermeiden. Die Folge: Stillstand!

Wer es hingegen schafft, sich selbst und seine Gewohnheiten zu überwinden, empfindet nicht nur Stolz. Das positive Gefühl sorgt auch für Selbstvertrauen und innere Stärke. Das Hirn umprogrammieren Um Verhaltensmuster erfolgreich zu ändern, hilft es, zu verstehen, wie Gewohnheiten physiologisch programmiert werden. Alles, was wir regelmäßig wiederholen, wird biochemisch auf Zellebene und neuronal im Gehirn gespeichert. Das funktioniert besonders gut über die zwei Mechanismen Häufigkeit und Gefühle: Wenn etwas oft genug wiederholt wird oder wenn etwas sehr emotional ist, wird es zuverlässig gespeichert.

Und genau hier liegt der Schlüssel. Der Organismus, präziser das limbische System im Gehirn, kann zwischen tatsächlich erlebten Situationen und bildhafter Vorstellung nicht unterscheiden. Deshalb begeistern zum Beispiel Kochsendungen so viele Zuschauer. Obwohl die Fernsehköche nicht bei uns im Wohnzimmer stehen, lässt uns allein die Vorstellung des guten Essens das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Möchten Sie nun etwas verändern, können Sie diesen Mechanismus für sich nutzen – und stellen sich einfach vor, wie es wäre, wenn: Schritt eins: Machen Sie sich klar, dass es normal ist, wenn vor einer anstehenden Veränderung ein ungutes Gefühl entsteht. Schritt zwei: Nehmen Sie das negative Gefühl wahr, aber schenken Sie ihm keine Bedeutung. Es ist, wie es ist! Schritt drei: Führen Sie sich Ihr Ziel vor Augen. Welches Bild entsteht in Ihrem Kopf, wenn Sie sich vorstellen, Sie hätten es bereits erreicht? Schritt vier: Überlegen Sie auch: Wie fühlt es sich an, wenn Sie Ihre negativen Gewohnheiten in positive transformiert haben und Ihr Ziel Realität geworden ist?

Ein Foto, das Ihren Wunsch symbolisiert, kann helfen. An einem prominenten Ort aufgehängt, ist es ein täglicher Reminder, mit dem Sie in den genannten vier Schritten täglich Ihr mentales Visualisierungstraining praktizieren können. Drei bis fünf Minuten reichen aus, am besten direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen. In dieser Zeit ist das Unterbewusstsein besonders aufnahmefähig.

Übung macht hierbei den Unterschied. Bereits nach 14 Tagen können die meisten Menschen ihr positives „Mind Movie“ voll konzentriert durchvisualisieren, ohne dass ihre Gedanken abschweifen. Halten Sie 66 Tage lang durch, nutzen Emotionen über die bildhafte Vorstellung und praktizieren eine ausreichende Wiederholung, werden Sie sehen: Mit dieser Methode sind Sie in der Lage, alte Muster zu durchbrechen – und noch viel wichtiger: Veränderungen machen Spaß – nämlich genau dann, wenn Sie Ihnen gelingen.

Zur Person: Kerstin Hardt ist Gesundheitsexpertin und Persönlichkeitstrainerin. Sie arbeitet seit 15 Jahren mit Leistungssportlern ebenso wie mit Unternehmern und Managern und coacht sie zu einem gesünderen, leistungsstärkeren und bewussteren Leben. In ihrem Seminar „Der Life-Code“ in der Veranstaltungsreihe Creditreform Live zeigt Kerstin Hardt den Teilnehmern, wie gestresst sie wirklich sind – und hilft ihnen, Anspannung und Entspannung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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