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Creditreform

Eine Recherche im Hintergrund des potenziellen Geschäftspartners fördert hin und wieder Erstaunliches zutage. Um keinen Betrügern aufzusitzen, sollten Unternehmer die präventive Informationsbeschaffung ernstnehmen.

Wirtschaftskriminalität macht vor keiner Branche Halt und ist weltweit ein allgegenwärtiges Phänomen. Die betroffenen Unternehmen haben meist nicht nur mit direkten wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen, sondern auch mit einer massiven Schädigungen der eigenen Reputation. Um die Gefahren zu minimieren, hilft Unternehmen nur eines: Prävention. Anfangen sollte dies mit Backgroundrecherchen zu möglichen Kunden oder Geschäftspartnern. Grundlage dafür ist zunächst die Auswertung von Finanzdaten im engeren Sinne.

Danach geht es auch um die Generierung von Informationen mit grundsätzlicher Relevanz für die Beurteilung der Seriosität und der Einschätzung der allgemeinen Risiken, die eine mögliche Geschäftsbeziehung mit sich bringen würde, eine sogenannte Investigative Due Diligence. Dabei stellen sich dem Unternehmen ganz banale Fragen: Finden sich die zur Verfügung gestellten Daten des möglichen Partners in der Realität wieder? Ist die entsprechende Firma überhaupt real existent? Für deren Beantwortung sollten Informationen aus internationalen Datenbanken durch eine professionell ausgeführte Internetrecherche ergänzt werden.

Gibt es die Partnerfirma überhaupt?

Ermittlungen vor Ort sind ein weiteres wichtiges Mittel, um endgültige Klarheit zu schaffen. Denn es ist keine Seltenheit, dass sich Firmen auf aufwändigen Internetseiten präsentieren und sich die Büroadresse vor Ort als eine Blechhütte mitten in einem asiatischen Slum entpuppt. Weitere für die Beurteilung der Seriosität von Privatpersonen oder Repräsentanten von Unternehmen relevante Informationen können sich auf deren straf- und zivilrechtliche juristische Historie beziehen. Aber auch die sozialen und geschäftlichen Verbindungen können von Bedeutung sein. Denn Unternehmer müssen wissen, ob ihre potenziellen Geschäftspartner in Bestechung oder kriminelle Strukturen verwickelt sind. Nur wenn sie keine dubiosen Praktiken einsetzen, lohnt sich das Geschäft miteinander.

Netzwerk hilft bei verlässlicher Überprüfung 

Da viele kleine und mittelständische Unternehmen nicht über die erforderliche Personalstärke verfügen, um derartige Recherchen durchführen zu können, bedienen sie sich dabei gerne externer Dienstleister. Sie haben meist ein gut funktionierendes internationales Netzwerk, über das sie Recherchen schneller und verlässlicher abwickeln können. Dies ist ein Grund, warum auch mit entsprechenden Sicherheitsabteilungen ausgestattete Großunternehmen gerne auf professionelle Externe zurückgreifen.

Erst langsam entwickelt sich in der Wirtschaft ein Bewusstsein dafür, wie wichtig präventives Vorgehen gegen Wirtschaftskriminalität ist. Dabei steht wirklich viel auf dem Spiel. Wirtschaftlich ist es daher vernünftiger, mögliche Schäden mit einem überschaubaren Einsatz an Hintergrundrecherche zu verhindern, als sich später mit möglicherweise irreparablen Schäden konfrontiert zu sehen.