„In den Auskünften steht doch ohnehin nur Unsinn drin. Darum kümmere ich mich nicht.“ Diese Aussage höre ich oft von Unternehmerinnen und Unternehmern.
Es mag im Einzelfall stimmen, dass die Auskunfteien unvollständige oder auch unrichtige Informationen über Ihr Unternehmen vorliegen haben und weitergeben. Nur: Ist das ein Grund, sich darum nicht zu kümmern? Ganz im Gegenteil! Gerade ein Grund, sich darum zu kümmern!
Denn Ihre Geschäftspartner kümmern sich sehr wohl darum und nutzen die Auswertung in Form zum Beispiel des „Creditreform-Bonitätsindex“ sehr intensiv.
Denken Sie an
- potenzielle Kunden, die prüfen wollen, ob das anbietende Unternehmen (Ihr Unternehmen) ein dauerhaft verlässlicher Geschäftspartner sein wird
- potenzielle Lieferanten, die das gleiche prüfen mit der Frage, ob sie wohl zukünftig (von Ihrem Unternehmen) pünktlich ihr Geld bekommen werden
- Finanzierungsdienstleister (Leasing, Factoring, Internetportale, . . .), die sich fragen, ob das anfragende Unternehmen (Ihr Unternehmen) eine ausreichende Bonität ausweist
- Ihre Hausbank, die sich eine Büroauskunft über Ihr Unternehmen zieht, um zu prüfen, ob Ihr Unternehmen für die drei bereits genannten potenziellen Geschäftspartner eine interessante Adresse ist – oder eben nicht
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Bleiben wir als Beispiel beim Bonitätsindex von Creditreform: Dieser wird auf Basis einer Vielzahl von Kriterien ermittelt. Und über die große Anzahl der erfassten Unternehmen sind seine Aussagen statistisch zuverlässig. Auch wenn im Einzelfall die Bewertung nicht zutrifft und falsch ist. Ihre potenziellen Geschäftspartner aber orientieren sich an der statistischen Zuverlässigkeit für die große Zahl der Unternehmen.
Der Bonitätsindex von Creditreform geht von 100 bis 600. Ihre potenziellen Geschäftspartner legen jeweils für sich fest, mit welchen Unternehmen sie noch Geschäfte machen möchten und in welchem Volumen sie zum Beispiel offene Forderungen akzeptieren. Sie können davon ausgehen, dass die meisten Ihrer Geschäftspartner bei einem Bonitätsindex von 300 keine Lust mehr haben werden, weitere Risiken einzugehen.
Also steht die Frage im Raum: Kennen Sie Ihren Bonitätsindex?
Wenn nicht: Fordern Sie eine Selbstauskunft an und überprüfen Sie die erfassten und damit dem Scoring zugrunde liegenden Informationen.
Wenn ja: Auch dann ist es sinnvoll, sich über die Hintergrundinformationen im Wege einer Selbstauskunft zu informieren.
Und der nächste Schritt: Nehmen Sie Kontakt auf und kommunizieren Sie mit der Auskunftei analog zu Ihrer Kommunikation mit Ihrer Hausbank. Denn die richtigen Informationen im Datenbestand der Auskunfteien und damit eine angemessene Bewertung (Scoring) Ihres Unternehmens im Bonitätsindex ist wichtig für das Erscheinungsbild Ihres Unternehmens im Markt.