Zwischen der guten alten Zeit und einer aussichtsreichen Zukunft liegt immer die Gegenwart – und damit eine Phase des Wandels. In besonderem Maße gilt dies derzeit für die deutsche Automobilindustrie. Denn die Debatte um deren Zukunftsfähigkeit ist in vollem Gange. Zur Diskussion steht der klassische Verbrennungsmotor, der die Branche so groß gemacht hat. Auf lange Sicht, so die allgemeine Meinung, wird dieser durch grüne Antriebe – vor allem Elektromotoren – ersetzt. Elektromobilität liegt jedoch fernab von dem, was die deutsche Automobilindustrie so stark gemacht hat, wie sie heute ist. Oder anders ausgedrückt: Die Industrie hängt auf diesem Gebiet in Entwicklung und Einsatz noch deutlich hinterher. Um das zu ändern, kündigte der Autokonzern VW nun die Zielsetzung an, bis zum Jahr 2025 Marktführer im Bereich E-Mobilität zu werden.
Doch wie ist es um die Gegenwart der E-Mobilität bestellt? Wir als markenunabhängiger Full-Service-Leasinganbieter blicken dabei vor allem auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Fahrer. Für diese ist es zwar zunehmend wichtiger, auch im Fuhrpark ökologische Verantwortung zu übernehmen. Doch die begrenzte Reichweite, die mangelnde Lade-Infrastruktur und Strom aus Braunkohle sind nur einige Hindernisse, die ihnen dabei derzeit noch im Weg stehen.
Aus meiner Sicht ist die Zeit für eine flächendeckende Umsetzung von E-Mobilität im Fuhrpark daher noch nicht reif.
Eine partielle und schrittweise Elektrifizierung des Fuhrparks kann jedoch durchaus bereits heute sinnvoll sein – so sie denn auf die Bedürfnisse von Fahrer und Unternehmen zugeschnitten ist. Denn ein ökologischerer Fuhrpark mit reduziertem CO2-Ausstoß wirkt sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch auf die Außendarstellung und damit das Image eines Unternehmens positiv aus.
Ein gutes Beispiel dafür ist die BridgingIT GmbH, mit der wir ein derartiges Projekt gemeinsam erfolgreich umgesetzt haben. Umfassende Einblicke in die Prozesse zur neuen Fuhrparkgestaltung gab Klaus Baumgärtner, Geschäftsführer der BridgingIT GmbH, auf dem zweiten diesjährigen Arval Customer Advisory Board. So ist der Unternehmensfuhrpark mittlerweile zu 13 Prozent elektrifiziert. Das Unternehmen hat davon ganzheitlich profitiert: So konnten rund 40.000 Euro an Treibstoffkosten eingespart werden. Zudem erhielt der IT-Dienstleister durch die Integration alternativer Antriebe in den Fuhrpark viel Aufmerksamkeit in den Medien und konnte sich bei Kunden, Partnern und Mitarbeitern als Innovationstreiber positionieren. Vorreiter gibt es also durchaus bereits.
Alles in allem steht die Ampel für einen grünen Fuhrpark aber noch auf gelb. Viele Fragen sind noch offen. Und Politik und Automobilindustrie sind gefordert, Antworten und Lösungen zu liefern. Ganz konkret bin ich gespannt, wie VW seine Marktführerschaft in dem Bereich Elektromobilität erreichen möchte. Wir sitzen in jedem Fall in den Startlöchern und beraten unsere Kunden schon heute zu ihrer Mobilität von morgen. Für uns ist daher klar: Sobald das Ampellicht auf grün umschlägt, fahren wir los.