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Creditreform

Wenn Sie als Unternehmerin und Unternehmer diesen Satz lesen, denken Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ans Kostensparen: Wo könnte ich mit meinen Banken und Sparkassen bei den Kontoführungspreisen über Reduzierungen sprechen?

Das Zitat „Hier liegen noch Reserven“ stammt aber aus der SparkassenZeitung vom 09.12.2016 und ist damit ganz anders gemeint: Hier gibt es für die Sparkassen (und alle anderen Kreditinstitute) noch Preisspielraum nach oben! Und es wird über erste Erfahrungen mit solchen Preiserhöhungen berichtet, die ohne „Bestandsverluste“ (also Kontokündigungen) zu deutlichen Mehrerträgen geführt haben. Und aufgrund der rückläufigen Erträge suchen die Kreditinstitute derzeit überall nach zusätzlichen Ertragsmöglichkeiten. Also werden auch Ihre Banken bald mit Preiserhöhungen anklopfen.

Im wesentlichen geht es um folgende Preisbestandteile und ihre „geschickte“ Kombination:

  • Monatlicher Grundpreis
  • Freiposten im Rahmen des Grundpreises
  • Transaktionspreis für einzelne Arten von Geschäftsvorfällen – dabei besonders zu berücksichtigen: Barein- und auszahlungen, beleghafte Vorgänge, elektronische Überweisungen und Lastschrifteinzüge, . . .
  • Kosten für Kontoauszüge und weitere einzelne Aspekte des Geschäftsgirokontos

Speziell die „geschickte“ Kombination erhöht offensichtlich die Preisspielräume für die Geldhäuser. Immer mit dabei: Der Abbau von früher vereinbarten Sonderkonditionen.

Heißt für Sie: Bestandsaufnahme Ihres Zahlungsverkehrs nach Arten der Geschäftsvorfälle, Anzahl dieser jeweils p.a. und bisherige Preise dafür. Das lässt sich gut auch für mehrere Bankverbindungen vergleichen. Klare Regel: Je höher die Stückzahlen, desto mehr Verhandlungsspielraum haben Sie.

Beim Zahlungsverkehr ist – im Gegensatz zu den Sollzinssätzen – auch ein Vergleich mit anderen Unternehmen und deren Bankvereinbarungen gut möglich. Es geht hier einfach um das Mengengerüst und die daran hängenden Einzelpreise. Ein solcher Vergleich in der Unternehmer-Austausch-Runde hat in diesem Jahr ergeben, dass selbst Unternehmen mit der gleichen Hausbank und durchaus vergleichbaren Stückzahlen unterschiedliche Preisvereinbarungen hatten.

Natürlich hängt auch hier Ihre Verhandlungsmachtposition mit von Ihrer Bonität ab (Rating, Kapitaldienstfähigkeit, Blankoanteil) – eine gute Bonität erleichtert Ihnen das Gespräch über die Senkung der Preise bzw. die Abwehr von Preiserhöhungen.