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Creditreform

Studierende auf Jobs vorzubereiten, die heute noch nicht einmal existieren und die einem stetigen Wandel unterliegen, ist eine Herausforderung unserer schnelllebigen Welt. Die eine Schwierigkeit besteht also darin, die richtigen Lerninhalte festzulegen. Die andere Herausforderung darin, diese Inhalte auch zu vermitteln.

Dieses Ziel zu erreichen, ist auch deshalb schwierig, da sich Studierende kaum in die Vorlesung einzubringen scheinen. Laut Studien von Steelcase und Gallup fällt die Motivation von Schülern kontinuierlich ab – und diese Probleme scheinen sich bis in die Universitäten zu ziehen. Woran das liegt? Traditionelle Lernkonzepte passen nicht mit den Arbeitsweisen unseres Gehirns zusammen. Umso leichter haben es unzählige Störfaktoren, die Aufmerksamkeit der Studierenden zu beeinflussen: Gespräche mit Kommilitonen, neue Nachrichten auf dem Smartphone oder persönliche Probleme lenken allzu oft von der Vorlesung ab.

Strategien für mehr Aufmerksamkeit im Hörsaal - Foto Steelcase

Strategien für mehr Aufmerksamkeit – Foto Steelcase

 

 

 

 

 

 

Aufmerksamkeit ist jedoch der Schlüssel zu Engagement, Motivation und damit zum Lernerfolg. Um die studentische Aufmerksamkeit in Lernräumen zu wecken und aufrechtzuerhalten, müssen sowohl die Arbeitsweise des Gehirns, aber auch physische Faktoren berücksichtigt werden. Auf Basis von Forschungsarbeiten an diversen Universitäten hat das Steelcase WorkSpace Futures Team sechs Strategien zur Förderung der Aufmerksamkeit entwickelt.

Strategien zur Steigerung der studentischen Aufmerksamkeit

1.) (Inter-)Aktive Lernkonzepte fördern die Aufmerksamkeit und das Engagement der Studierenden stärker als traditionelle, passive Lernansätze. Dazu muss auch die Umgebung passen: Ein Ökosystem aus aktiven Lernräumen unterstützt und integriert Pädagogik, Technik und den Raum.

2.) Mehr Auswahl- und Kontrollmöglichkeiten für die Studierenden erhöhen deren Motivation, sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Formales Lernen ist nur eine von vielen Lernarten. Die Lernbedürfnisse und -verhaltensweisen der Studierenden können stark voneinander abweichen. Eine große Bandbreite an flexiblen Räumen mit vielen Wahlmöglichkeiten sorgt dafür, dass jeder den jeweils besten Platz findet – egal, ob es um das konzentrierte Arbeiten, den informellen Austausch oder das soziale Lernen geht.

3.) Bewegung gibt Kraft und transportiert frischen Sauerstoff ins Gehirn. Sorgen Sie für Veränderungen in der Didaktik, aber auch in der räumlichen Situation während der Vorlesung. Flexible Lernumgebungen erlauben es Dozenten und Studierenden ihre Lernräume schnell an vielfältige Aktivitäten anzupassen.

4.) Sorgen Sie für die bestmögliche Verknüpfung zwischen Lernenden und Lerninhalten. Konzipieren Sie Unterrichtsräume mit mehreren „Bühnen“ (anstatt mit einem Lehrerpult), vielfältigen Präsentationsflächen und mobiler Bestuhlung, damit die Studierenden ihre Aufmerksamkeit überall im Raum auf die Lerninhalte lenken können.

5.) Berücksichtigen Sie den Rhythmus des Lernens. Die Kapazitäten des Gehirns sind begrenzt und daher ermüdet es, wenn es überbeansprucht wird. Sich länger als 45 Minuten vollständig auf eine Aufgabe zu fokussieren, ist für die meisten Menschen nahezu unmöglich. Bieten Sie Räume, die sowohl Konzentration als auch kreatives Denken unterstützen. Ermöglichen Sie es den Studierenden, die Lernumgebung an aktuelle Bedürfnisse anzupassen, Pausen einzulegen und die Arbeit einzuteilen.

Ideen für „aufmerksame“ Lernräume

Die Raumgestaltung beeinflusst also das Lernverhalten und kann die Aufmerksamkeit steuern. Die folgenden Konzeptideen können ein Ausgangspunkt für die Planung geeigneter Lernräume sein:

Ein Raum, viele Möglichkeiten

  • Flexibel möblierter Raum für verschiedene Lern- und Lehrstile
  • Alternativer Eck-Arbeitsplatz mit Lounge-Sitzmöbeln
  • Zur Wand orientierte Arbeitsfläche für Arbeiten, die hohe Konzentration erfordern
  • Tragbare Whiteboards vereinfachen den Informationsaustausch überall im Raum
Bürokonzeot: Ein Raum, viele Möglichkeiten - Foto Steelcase

Bürokonzeot: Ein Raum, viele Möglichkeiten – Foto Steelcase

 

 

 

 

 

 

LearnLab

  • Gegenüberliegende Sitzplätze ermuntern zur Beteiligung am Unterricht und fördern die Zusammenarbeit
  • X-Konfiguration und in Dreiecksform aufgestellte Bildschirme ermöglichen allen die optimale Sicht auf die präsentierten Inhalte
  • Möbelkonfiguration schafft optimale Sichtlinien und unterstützt unterschiedliche Unterrichtsaktivitäten
  • Feststehende und tragbare Whiteboards ermuntern zu mehr Bewegung und verbessern dadurch die Aufmerksamkeit
LearnLab - Foto Steelcase

LearnLab – Foto Steelcase

 

 

 

 

 

 

In-between-Bereiche

  • Informeller Treffpunkt zum Lesen, zur Prüfungsvorbereitung oder für Zweiergespräche mit Dozenten oder Kommilitonen
  • Auslagerung von Gruppenarbeiten oder Diskussionen
In-between-Bereiche - Foto Steelcase

In-between-Bereiche – Foto Steelcase

 

 

 

 

 

 

Bibliothek

  • Bencharbeitsplätze ermöglichen es, konzentriert alleine zu arbeiten, aber doch in greifbarer Nähe anderer zu sein
  • Geschützte Bereiche für konzentrierte Einzelarbeit halten äußere Störungen fern
  • Offene Flächen fördern den Austausch
Bibliothek - Foto Steelcase

Bibliothek – Foto Steelcase