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Industrie 4.0, Digitalisierung, Internationalisierung, Fachkräftemangel – der deutsche Mittelstand steht aktuell vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Klärung der wichtigsten Frage jedoch, die die Zukunftsfähigkeit und die Sicherung des Lebenswerkes erst garantiert, nämlich die der Unternehmensnachfolge, geht im Tagesgeschäft leider zu häufig unter.

Wie hiesige Unternehmer*innen dennoch ihren individuellen Zugang zu diesem komplexen Thema finden können, hat mein Kollege Norbert Lang in einem sehr lesenswerten Fachartikel für die Zeitschrift der IHK Ostwürttemberg erörtert.

Die wichtigste Information gleich vorab: Erfolgreiche und zukunftsfähige familieninterne oder externe Nachfolgelösungen passieren nicht von alleine.

Sie wollen wohl vorbereitet und geplant sein. Deshalb gehen Sie im Interesse aller Beteiligten mit der gleichen Sorgfalt, Professionalität und Diskretion vor wie sie es mit jedem anderen wichtigen Zukunftsprojekt auch tun würden.

 

Klären Sie Ihr „Wer“

Schon bei der Beantwortung dieser ganz grundsätzlichen Frage ob die Nachfolge familienintern oder extern geregelt werden soll erfolgen Weichenstellungen für den weiteren Nachfolgeprozess.

Lieber den Sohn oder doch noch einmal die Tochter fragen, ob sie nicht von ihrem Top-Job bei einem multinationalen Konzern in das Familienunternehmen zurückkehren will? Oder besser den kaufmännischen Leiter fragen, ob er Interesse an der Nachfolge hätte? Welche Optionen bestehen bei Kontaktaufnahme zum Wettbewerb? Klären Sie Ihren Standpunkt.

Zum Autor:

Ingo Claus, Partner von K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten, betreut Unternehmerfamilien bei der Unternehmensnachfolge, dem Unternehmensverkauf oder -kauf. Er organisiert seit 2002 erfolgreich Generationswechsel und Firmenverkäufe im Produktions-, Handwerks- und Dienstleistungssektor, dem Handel sowie Medienunternehmen. Dabei war er für Familienunternehmen unterschiedlichster Größen in Deutschland, Russland, China, der Ukraine und weiteren europäischen Ländern tätig.

Sorgen Sie für Klarheit!

Aber unterschätzen Sie bitte auch nicht die emotionalen Aspekte bei dieser Thematik. Wenn sich Kinder für das Unternehmen begeistern, wenn sie eigenmotiviert die notwendige Qualifikation erworben sowie aktiv zielführende Erfahrungen gesammelt haben, dann ist es gut wenn Übergeber und Übernehmer mehrere Jahre wohl abgestimmt in der Unternehmensführung zusammenarbeiten und die Verantwortung Schritt für Schritt übergeht.

Ein Wermutstropfen: Heutzutage treten gerade mal 50 Prozent der eigenen Kinder die Nachfolge an – Tendenz: weiter abnehmend.

Falls die eigenen Kinder also nur wenig Interesse zeigen oder vor allem der Pflicht halber die Nachfolge antreten würden, ist es für alle möglicherweise besser, eine tragfähige externe Nachfolgelösung zu etablieren.

Prinzipiell gilt: Es gibt kein Patentrezept und keine standardisierte Nachfolgelösung. Jeder Fall ist anders und demzufolge ergeben sich auch unterschiedlichste Lösungswege.

 

Wie geht es eigentlich mit Ihnen weiter?

Viele Unternehmer*innen, die täglich agieren, entscheiden und im Zentrum stehen, können sich schwer vorstellen, was sie mit sich und ihrer Energie anfangen sollen, nachdem Sie das Steuerrad an einen Nachfolger übergeben haben.

Die unausgesprochene Angst, dann nicht mehr wichtig zu sein und führt oft zur Prokrastination im Nachfolgeprozess. Dabei sollte genauso bewusst, wie die Entscheidung für das aktive Unternehmertum erfolgte,  die Entscheidung für den Beginn eines nächsten Lebensabschnitts gefällt werden.

Kreative und aktive Persönlichkeiten, wie es die meisten Unternehmer sind, sollten sich bewusst auf das etwas Neues einlassen und Dinge anpacken, die sie auf Grund der hohen beruflichen Auslastung bis dato nicht realisieren konnten.

Sinnstiftendes unternehmen kann sehr wohl innerhalb eines Unternehmens, aber auch nach der Übergabe mit Sicherheit auch außerhalb eines Unternehmens stattfinden.

 

Fazit

Für Alles gibt es Lösungen und bei entsprechender Planung und Vorbereitung waren die Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung der Unternehmensnachfolge nie besser als heute.

Zur zielführenden Vorbereitung jeder Nachfolgevariante sind das Erarbeiten und  Zusammenstellen umfangreicher Unterlagen notwendig. Während der Verkaufsphase wiederum ist die Sicherstellung der Diskretion und die kompetente Koordination aller notwendigen organisatorischen und juristischen Schritte notwendig.

Hierbei empfiehlt sich die Einbindung von gut vernetzten und in der Nachfolgebegleitung erfahrenen Beratern, damit der gesamte Prozess von der ersten Idee bis zur endgültigen Übergabe in neue Hände möglichst reibungslos und ergebnisorientiert erfolgen kann.

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel von Norbert Lang.