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Einmal eine gute Idee haben und daraus ein funktionierendes Produkt entwickeln: Lange Zeit reichte das aus, um ein Unternehmen über Jahrzehnte erfolgreich zu halten. Doch mit der Digitalisierung ist die Welt kleiner und der Wettbewerb schneller geworden. Um dennoch bestehen zu können, müssen Unternehmen ihre Innovationszyklen verkürzen. Dies setzt voraus, dass die Mitarbeiter die aktuellen Entwicklungen des Marktes wahrnehmen, verstehen und daraus kreative Lösungen ableiten können – sich also stets weiterentwickeln. Kontinuierliches Lernen und Innovation gehen daher Hand in Hand. Unternehmen können diese Dynamik unterstützen, indem sie das Lernen fördern, zum vertrauensvollen Austausch beitragen und das schöpferische Potential der Mitarbeiter durch geeignete Arbeitsräume freisetzen.

Die Treppe als verbindendes Element im LINC - Copyright Steelcase

Drei Faktoren für eine stärkere Innovationskraft

1.    Jeder lernt, jeder lehrt.
Je besser der Wissenstransfer unter den Mitarbeitern funktioniert, umso größer ist die Innovationskraft des Unternehmens. Mitarbeiter, die im Team zusammenarbeiten, tauschen ihr Fachwissen aus, erläutern Hintergründe oder erklären ihre Problemlösungsstrategien. Jeder einzelne ist so gleichzeitig Lehrender und Lernender. Im Idealfall beschränkt sich dieser rege Informationsfluss nicht auf vereinzelte Meetings hinter verschlossenen Türen. Stattdessen ist er Teil der Unternehmenskultur: Lernen hat überall Raum, ist erwünscht und willkommen. Auf dem Gang treffen Kollegen ebenso zusammen wie in der Cafeteria, der Lounge oder dem Chefbüro. Werden die Wissensstände oder Lernergebnisse dann sichtbar gemacht – sei es an einem Whiteboard, einem Monitor oder als Aushang – sehen die beteiligten Mitarbeiter ihre eigenen Erfolge, die anderen Kollegen werden eingebunden und informiert.

2.    Vertrauen schafft Kreativität.
Um kreativ zu sein, muss der Mensch sich wohl fühlen. An seinem Arbeitsplatz, in Gegenwart seiner Kollegen, im Unternehmen generell: Wenn ein Mitarbeiter darauf vertrauen kann, dass seine Kollegen und sein Unternehmen ihm aufgeschlossen und unterstützend entgegentreten, wird er seine Energie auf die kreative Lösung der aktuellen Probleme fokussieren. Er traut sich, Neues auszuprobieren und womöglich Fehler zu machen – denn er weiß, dass sein Forscherdrang honoriert wird. Ein solches Gefühl von Vertrautheit, Gemeinschaft und Rückhalt wird durch ein offenes Arbeitsumfeld gestärkt: Kollegen und Vorgesetzte sind jederzeit sicht- und ansprechbar, entweder durch offene oder verglaste Räume oder weil sie sich im Unternehmen von Arbeitsinsel zu Arbeitsinsel bewegen. Stattfindende Meetings sind ebenso für alle transparent wie die konzentrierte Arbeit eines Einzelnen an seinem Rückzugsort.

3.    Der Raum ist für den Menschen da.
Der Wissenstransfer funktioniert, das Vertrauen ist da – damit sind die Grundsteine für kreatives Arbeiten und Innovation gelegt. Wie kann nun ein Raum dazu beitragen, seine Nutzer zu inspirieren und voranzubringen? Tatsächlich hat der Raum, in dem gearbeitet wird, nachweislich Einfluss auf Konzentration, Aufmerksamkeit und Motivation der Mitarbeiter. Am produktivsten sind Mitarbeiter dann, wenn sie aus unterschiedlichen Arten von Räumen denjenigen wählen können, der ihrer aktuellen Aufgabe am ehesten entspricht. Ein Vielzahl an Faktoren tragen dazu bei, ob ein Raum als passend empfunden wird: Größe und Mobiliar zählen ebenso dazu wie das Farbkonzept oder beispielsweise der Blick aus dem Fenster.

Je nach Arbeitsabläufen in Unternehmen entstehen so ganz verschiedene Räume. Allen ist gemeinsam, dass sie durch ihre nutzerzentrierte Ausstattung und Gestaltung die Arbeit erleichtern und die Mitarbeiter bei ihrer kreativen Entfaltung unterstützen. Im kürzlich eröffneten Learning + Innovation Center (LINC) von Steelcase in München wurden die aktuellsten Erkenntnisse dazu umgesetzt, wie Arbeitsumgebungen das gleichberechtigte Lernen, die Interaktionen der Menschen und den Kommunikationsfluss verbessern können. Aktuell forscht das Unternehmen dazu, wie kreatives Denken durch intelligente Raumgestaltung und Technologie weiter gefördert werden kann.