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Auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen setzen Unternehmen auf Mitarbeiter aus den eigenen Reihen – und Lösungen, die es ihnen erlauben, Daten selbst zu analysieren. So trotzen Unternehmen dem Mangel an ausgewiesenen Analytics-Experten.

Daten sind die harte Währung der Digitalisierung. Diese Erkenntnis ist mittlerweile in den Unternehmen angekommen, wie Studien, darunter auch unsere Erhebung zu dem Thema, belegen. Zusammen mit IDG Research Services haben wir deutsche Unternehmen nach der Bedeutung von Big Data sowie dem Stellenwert von Analytics befragt. Ein Ergebnis: 16 Prozent der 163 befragten Entscheider schätzen die Fähigkeit eines Unternehmens für Datenanalysen als „geschäftsentscheidend“ ein, in den kommenden fünf Jahren sogar 37 Prozent.

Um aus Daten entscheidenden Nutzen für den Geschäftserfolg generieren zu können, braucht es qualifizierte Mitarbeiter. Nur, diese sind rar gesät. Allein in Deutschland fehlt es an etwa 95.000 Datenspezialisten, wie ein Report von McKinsey und dem Stifterverband fest stellte. Ein Ausweg, den McKinsey und der Stifterverband vorschlagen: „Data-Science- Education-Programme“ für alle Studierenden.

Ein anderer Ausweg, den unsere Studie nahelegt: 54 Prozent der befragten Unternehmen wollen Stellen, bei denen es auf den Umgang mit Daten ankommt, intern besetzen. Vereinzelte Trainings gibt es bei immerhin fast der Hälfte der Unternehmen, was freilich nicht ausreicht.

Alltags-Analysen in die Hände der Fachabteilungen geben

Neben der Ausbildung eigener Datenspezialisten können Unternehmen die Kapazitäten der bereits vorhandenen Analyse-Experten durch den Einsatz von Self-Service-Lösungen effektiver nutzen: Alltags-Analysen, die nur grundlegende Kenntnisse verlangen, können in den Fachabteilungen selbst durchgeführt werden, während die wirklich komplexen Aufgabenstellungen bei der IT- und Business Intelligence-Abteilung liegen. Um das zu ermöglichen, müssen die Mitarbeiter Zugriff auf einen Datenpool und einfach zu nutzenden Self-Service-Analyse-Lösungen haben. Mit ihnen können sie bei ihrer täglichen Arbeit mit Daten arbeiten und lernen, wie man aus ihnen gewinnfördernde Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen ableitet.

Beratend zur Seite sollte ihnen dabei die IT- oder Business Intelligence-Abteilung stehen, um den Einstieg zu erleichtern und bei Problemen zu helfen. Das hat gleich zwei positive Effekte: Fachabteilungen erhalten qualifiziertes Personal aus den eigenen Reihen, das genau weiß, welche Fragen es an seine Daten stellen muss. Und die IT- oder Business Intelligence-Fachleute müssen weniger Zeit in einfache Analyse-Aufgaben investieren und können sich so auf strategischere Aufgaben konzentrieren.

So können Unternehmen trotz des Fachkräftemangels von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren, ihren Mitarbeitern wichtige Skills vermitteln und die vorhandenen Personalressourcen optimal nutzen.