Arbeiten von Zuhause klingt verlockend. Es füttert den Traum vom selbstbestimmten Arbeiten mit vielschichtiger Kost – keine Anfahrtswege, freie Zeiteinteilung, ruhige Arbeitsumgebung. Die Realität hält aber nicht selten ein anderes Bild bereit. Wer effizient und zielführend in den eigenen vier Wänden arbeiten will, braucht eine übergroße Portion Selbstdisziplin, um den Verlockungen des allgegenwärtigen Privatlebens trotzen zu können. Wie aber ist es um die soziale Komponente von Arbeiten im Home Office bestellt? Mitarbeiterbindung und Zugehörigkeitsgefühl werden nicht zuletzt durch soziale Interaktion mit Kollegen gebildet. Ein Plädoyer für mehr Freiheit in unternehmensinternen Arbeitsumgebungen.
Mehr Freiheit, mehr Optionen und ein Ökosystem von Räumen
Das heutige Geschäftsleben ist anspruchsvoller und das Aufgabenspektrum vielfältiger als früher. Mitarbeiter arbeiten abwechselnd allein oder mit anderen, führen geplante Projektbesprechungen oder treffen sich in spontanen Meetings. Manche Betriebe versuchen bereits, dieser Entwicklung mit einigen Wahlmöglichkeiten zu begegnen – bieten ihren Mitarbeitern z.B. an im Home Office zu bleiben oder ins Büro zu kommen. Diese beiden Alternativen zählen laut einer gemeinsam von Steelcase und CoreNet Global durchgeführten Untersuchung in Nordamerika und Europa zu den häufigsten Wahl-Modellen in Unternehmen.
Alternativen jenseits eines starren Bürosystems, kommen den Bedürfnissen der Generation Y entgegen. Für die heute 20- bis 30-Jährigen ist selbstbestimmtes Arbeiten von zentraler Bedeutung. Für Unternehmen bedeutet dies, Technologien, extern zugängliche Daten sowie Arbeitsstrategien bereitzuhalten, die es ermöglichen, mobil und ortsunabhängig zu arbeiten. Doch: jenseits der Büroräume zu arbeiten ist nicht alles. Denn Mitarbeiter als soziale Wesen brauchen das Gefühl, Teil einer mit der Unternehmenskultur verknüpften Gemeinschaft zu sein. Der Ort, der diese Anforderungen erfüllt, ist nun mal das Büro. Hier kommt es allerdings auf die richtige Gestaltung an, die die Bedürfnisse der jungen und erfahrenen Mitarbeiter gleichermaßen erfüllt. Ein Ökosystem von Räumen ist der Schlüssel dazu.
Die Idee des Ökosystems von Räumen verfolgt einen neuen Ansatz. Feste Arbeitsplätze gehören in diesem Raumkonzept der Vergangenheit an. Hier findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsumgebungen, die je nach Bedarf von den Mitarbeitern gewählt werden können – stille Kämmerlein, bequem eingerichtete Meetingräume mit bester technischer Ausstattung und Open-Space-Arbeitsplätze sind auf einer Bürofläche vereint und fördern sowohl konzentriertes als auch gemeinschaftliches Arbeiten. Diese Art der Arbeitsplatzgestaltung gibt Mitarbeitern die Kontrolle und Freiheit, gemäß ihrer Aufgabe oder ihrer Stimmung die entsprechende Räumlichkeit zu wählen. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Leistungsbereitschaft aus. Gegen solch ein Bürokonzept ziehen Home Castles klar den Kürzeren. Hier fehlt schlicht und ergreifend die Gemeinschaft, die zum Wohlbefinden ebenso beiträgt wie die Möglichkeit in Ruhe zu arbeiten.