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Creditreform

Der Jahresbeginn ist traditionell eine beliebte Zeit, um die Perspektive für die nächsten Monate zu schärfen. Aus der Sicht eines deutsche Sparers ergibt sich eine sehr unschöne Perspektive. Die privaten Haushalte halten 40 Prozent ihres Geldvermögens in kurzfristigen Rücklagen, wie Sparbuch und Tagesgeldkonten. Aber auch bei betrieblichen Anlegern sind die Einlagen bei Banken auf einem hohen Niveau.

Die Grafik zeigt den 12-Monatszins unter Berücksichtigung der offiziellen Inflation in Deutschland. Ein Ergebnis von -0,9 Prozent bedeutet nichts anderes als einen zu erwartenden Kaufkraftverlust.

Die beide Variablen sind die kurzfristigen Zinsen und die Inflation. Diese Werte sind nicht starr, sondern können sich verändern. Bei den kurzfristigen Zinsen ist zumindest für 2017 wenig Hoffnung auf Besserung in Sicht. Zu schwer wiegen die strukturellen, wirtschaftlichen und politischen Probleme in der Eurozone. Für die Inflation wird ein Wert von 1 bis 2 Prozent erwartet. Das Vorzeichen der zu erwarteten Rendite wird daher wohl das Minuszeichen bleiben.

Dementsprechend wird es zunehmend wichtiger zwischen einer Rücklage für Notfälle und geplante Ausgaben und mittel- bis langfristigen Kapitalanlagen für die Altersvorsorge zu unterscheiden. Hierbei ist eine hohes Maß an Sorgfalt sinnvoll. Die offensichtliche Perspektivlosigkeit bei Sparguthaben könnte sonst dazu führen, dass Anleger „schlechte“ finanzielle Entscheidungen treffen und mehr Risiko eingehen, als es ihre finanzielle Risikobereitschaft erlaubt.

Auch für Unternehmen stellen sich in diesem Umfeld eine Vielzahl von Fragen. Besonders interessant sind die Wechselwirkungen, die sich aus betriebswirtschaftlichen Fragestellungen im Unternehmen und der Perspektive der Eigentümer stellen.