Viele Unternehmerinnen und Unternehmen haben offenbar eine natürliche Scheu, mit ihren Kreditinstituten über die von ihnen gestellten Sicherheiten zu sprechen. Damit arbeiten Sie aber ihren Kreditgebern in die Hände. Denn für diese ist es bequemer, das Thema im Detail nicht anzusprechen.
Aber da Sie als Unternehmerin und Unternehmer Vermögenswerte aus dem Firmen- oder dem Privatvermögen als Sicherheit zur Verfügung stellen, sollten Sie schon wissen, wie Banken und Sparkassen damit umgehen.
Eine zentrale Größe zur Beurteilung eines Kreditengagements ist der sog. „Blankoanteil“: Summe aller Kredite abzüglich der Sicherheiten in der Bewertung der Bank selber. Neben den Ergebnissen des Rating und der Kapitaldienstfähigkeitsberechnung ist der Blankoanteil die dritte Bestimmungsgröße zu der Entscheidung der Bank oder Sparkasse: Wollen wir weiteren Kredit geben und wenn ja zu welchen Bedingungen (Zinssätze, Sicherheiten, Nebenabreden)?
Daher könnten Ihre Fragen im Bankgespräch lauten:
- Warum braucht meine Bank / Sparkasse überhaupt Sicherheiten von mir?
- Reicht meine Bonität nicht aus?
- Wie schätzt meine Bank / Sparkasse meine Bonität überhaupt ein?
- Meine Bank / Sparkasse hat doch bereits viele Sicherheiten von mir – warum reichen diese nicht aus?
- Wie bewertet meine Bank / Sparkasse die von mir gegebenen Sicherheiten? Aus meiner Sicht müssten die ausreichend sein – ist meine Bank / Sparkasse ggf. sogar übersichert?
- Die Sicherheit, die mein Bankbetreuer anspricht, möchte ich nicht zur Verfügung stellen. Welche Alternativen wären möglich?
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Keine Angst vor Königsthronen! Gehen Sie selbstbewusst in ein produktives Gespräch. Natürlich ist dafür eine Sicherheitenstrategie sinnvoll.
Wenn Sie das Thema vertiefen möchten, finden Sie alle Details in Kapitel 8 von „Mit Kreditgebern auf Augenhöhe verhandeln“, NWB Verlag, 2. Auflage 2014.