Das iPhone 5 ist das Smartphone mit dem höchsten Datenaufkommen, seine Nutzer erzeugen doppelt so viel Datenvolumen wie iPhone-4-Besitzer. Doch auch Android- oder Windows-Phone-Besitzer sind datenhungrig, Tablet-User beanspruchen die Datenübertragung im Vergleich weniger.
Zu diesem Ergebnis ist der Netzwerkspezialist Arieso in einer aktuellen Studie gekommen. „Mobilfunkanbieter stellt dieser Trend vor große Herausforderungen“, kommentiert Stefan Winter, Geschäftsführer des auf Mobilfunkinfrastruktur spezialisierten Unternehmens SWORN, die Untersuchung. „Denn beispielsweise in den USA sind mehr als doppelt so viele Smartphones im Einsatz wie Tablets.“ So lag laut Untersuchungen von eMarketer die Zahl der Tablet-Nutzer Ende 2012 bei knapp 55 Millionen in den USA, während zum selben Zeitpunkt knapp 116 Millionen Smartphones im Einsatz waren.
Vorteil LTE-Netz
„Interessant ist auch, dass nicht nur die sogenannten Heavy-User immer mehr Daten konsumieren, sondern dass auch bei den „Normalnutzern“ das Datenaufkommen deutlich weiter ansteigt“, so der SWORN-Geschäftsführer weiter. Noch in der Vorjahresstudie hat das datenhungrigste Prozent der Nutzer 50 Prozent des Datenaufkommens im 3G-/UMTS-Netz erzeugt. In diesem Jahr waren es „nur“ noch 40 Prozent.
Diese Veränderung in der Verteilung ist auch auf die zunehmende Ausweitung der LTE-Netze zurückzuführen. Denn LTE-Netze bieten einen deutlichen Vorteil gegenüber den 3G-Netzen: „Sie können in kürzerer Zeit mehr Daten transportieren. Für die Nutzer erhöht das den Komfort deutlich – und führt zu einer noch stärkeren Nutzung der Mobilgeräte“, so Stefan Winter.
Datenproblem wird sich verschärfen
Laut Arieso wird LTE daher nicht der Schlüssel sein, um die Mobilfunknetze vor dem drohenden Kollaps durch die wachsenden Datenvolumina zu schützen. Arieso hierzu: „Seit drei Jahren sehen wir nun, wie bessere technische Möglichkeiten zu einem größeren Datenkonsum bei den Kunden führen. LTE allein wird das Datenproblem nicht lösen – es wird es verschärfen.“ Um die extremen Datenvolumina in den Mobilfunknetzen in den Griff zu bekommen, müssen die Mobilfunkunternehmen daher mehr Antennen installieren, um die Netze zu entlasten. (al)