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Cyberkriminelle wenden raffinierte Methoden an, um Zugriff auf mobile Geräte zu erlangen. Die Infektion legaler Webressourcen ermöglicht es ihnen, mobile Schadprogramme über populäre Webseiten zu verbreiten. Kaspersky-Analysen zufolge sind 0,4 Prozent der Webseiten, die von den mobilen Nutzern weltweit besucht werden, gehackt und mit Schädlingen infiziert.

„Das geringste Risiko beim App-Download haben Nutzer, die ausschließlich die offiziellen App-Stores nutzen“, sagt Christian Funk, Senior Virus Analyst bei Kaspersky Lab. „Zudem sollten mobile Anwender auf die Nutzung des Entwicklermodus oder das ,Rooten‘ des Geräts verzichten, um die Sicherheitsmechanismen des Betriebssystems nicht außer Kraft zu setzen.“

Darüber hinaus gelten dieselben Sicherheitsregeln wie beim PC: Smartphone-Nutzer sollten eine mobile Virenschutz-Software installieren, ihr Betriebssystem und die genutzten Apps immer aktualisieren und mit gesundem Menschenverstand surfen. (mil)

Beachten Sie diese Rangliste der Schädlinge:

Platz 1: „RiskTool.AndroidOS.SMSreg.cw“

Der Schädling „RiskTool.AndroidOS.SMSreg.cw“ machte im vergangenen Jahr fast jedem vierten deutschen Anwender (25,88 Prozent der attackierten individuellen Anwender) zu schaffen. Hinter dem Schadprogramm verbirgt sich ein weit verbreitetes Bezahlmodul, das in verschiedene Spiele integriert ist und mit dem innerhalb der Spieleanwendung via SMS-Nachrichten Einkäufe abgewickelt werden können. Der Schädling löscht die Bestätigungs-SMS-Funktion vom Rechnungssystem des Anwenders, ohne dass dieser etwas davon mit bekommt – zumindest so lange nicht, bis er seine Umsätze überprüft.

Platz 2: „DangerousObject.Multi.Generic“

20,83 Prozent der deutschen Kaspersky-Kunden wurden im Jahr 2013 von „DangerousObject.Multi.Generic“-Schadprogrammen angegriffen. Diese Malware richtet sich gegen Android-Nutzer auf der ganzen Welt.

Platz 3: „Trojan-SMS.AndroidOS.Agent.u“

Der SMS-Trojaner „Trojan-SMS.AndroidOS.Agent.u“ vereinte im vergangenen Jahr 9,25 Prozent der attackierten Kaspersky-Anwender in Deutschland. Das Schadprogramm ist der erste Trojaner, der eine Android-Sicherheitslücke ausnutzt, um die Rechte eines Geräteadministrators zu erhalten. Seine Eliminierung wird dadurch erheblich erschwert. Darüber hinaus ist der Schädling in der Lage, eingehende Anrufe abzulehnen und selbstständig zu telefonieren. Möglicher Schaden nach einer Infektion: Die Versendung von SMS-Nachrichten zum Preis von rund neun US-Dollar pro SMS.

Platz 4: „Trojan.AndroidOS.MTK.a“

Auf den Trojaner „Trojan.AndroidOS.MTK.a“ kommen 8,58 Prozent der attackierten Anwender hierzulande. Hierbei handelt es sich um einen komplexen Trojaner, der mit umfangreicher Funktionalität und ausgeklügelten Verschlüsselungsmethoden ausgestattet ist. Seine Hauptaufgabe besteht darin, weitere Schadanwendungen herunterzuladen und zu starten, persönliche Informationen zu stehlen und das infizierte Gerät zu einem mobilen Botnetz hinzuzufügen.

Platz 5: „AdWare.AndroidOS.Ganlet.a“

Mit 5,92 Prozent kommt das mobile Werbemodul „AdWare.AndroidOS.Ganlet.a“ noch unter die Top-5 der in Deutschland grassierenden Schädlinge. Das Programm ist in der Lage, andere Anwendungen zu installieren sowie zusätzliche Werbeeinblendungen in Apps anzuzeigen.

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