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Creditreform

Zurück zu den Wurzeln: Weil leistungsstarke IT-Sicherheitslösungen mit wirkungsvollen Anti-Spam-Technologien in den meisten Unternehmen selbstverständlich sind, suchen sich digitale Trickbetrüger neue Schlupflöcher und schlagen derzeit wieder einen alten Weg ein. Ganz klassisch per Briefpost versenden sie Rechnungen für die angebliche Online-Verbreitung von Unternehmensmeldungen. Unter dem Namen „Silence Media Network“ firmiert der vermeintliche Dienstleister, der auf seiner Internetseite plakativ mit Logos großer Medienunternehmen und Nachrichtenagenturen wirbt. Wie der Sicherheitsdienstleister „G Data“ mitteilt, nutzen die Täter die frei zugänglichen Informationen großer Online-Presseportale. Die Versender gehen dabei äußerst professionell vor: Der Versand erfolgt auf wertigem Geschäftspapier, die als Rechnungen getarnten Angebote sind allesamt personalisiert und enthalten zudem einen Auszug einer bereits veröffentlichten Meldung. Die eingeforderte Summe beträgt entweder 580 Euro oder 1.890 Euro. Die Zahlungsabwicklung erfolgt per niederländischem Payment Provider. Da es sich offenbar um eine groß angelegte Versandaktion handelt, warnt G Data vor einer Renaissance von „Spam“ per Briefpost. „Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass derartige Angebote wieder per Post versendet werden, wie es bei der aktuellen Masche der Fall ist“, kommentierte Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. Nach seiner Einschätzung könnte sich der Mehraufwand eines Postversands durchaus lohnen: „Die Kampagne könnte sehr erfolgreich sein, da sie in einem Bereich ansetzt, wo man nicht mit Betrugsversuchen rechnet.“