Bis zu einer Millionen Euro oder zwei Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes müssen Unternehmen an Strafe zahlen, wenn sie gegen geltende Datenschutzbestimmungen verstoßen. Dabei gibt die Hälfte aller Verantwortlichen an, dass in ihren Unternehmen Daten verlorengehen. Das ist das Ergebnis einer Studie des IT-Unternehmens Iron Mountain. Befragt wurden 1.275 Entscheider, darunter 234 aus Deutschland, aus den Bereichen IT, Finanzen und Recht in Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.
Statt verantwortungsvoller mit personenbezogenen Daten umzugehen, wie es die EU von ihnen verlangt, setzen viele Unternehmen auf eine andere Strategie. In Deutschland haben sich etwa drei Viertel (74,8 Prozent) der befragten Unternehmen gegen die finanziellen Folgen von Datenschutzverletzungen versichert oder planen, dies zu tun.
Verantwortung übernehmen
„Es ist beunruhigend zu sehen, dass fast die Hälfte der deutschen Unternehmen Datenschutzverletzungen für unvermeidbar hält und sich viele lieber gegen eventuelle Bußgelder versichern, als das Risiko von Verstößen zu minimieren. Das zeigt uns, dass kleine wie große Firmen in puncto Datenschutz nicht die richtigen Schritte machen“, kommentiert Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer bei Iron Mountain Deutschland, die Studienergebnisse. „Das Management eines Unternehmens muss seiner Verantwortung nachkommen, Risiken zu bewerten und eine Kultur schaffen, die Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten legt. Es wäre auch hilfreich, wenn Unternehmensverantwortliche oder der Gesetzgeber die Rolle der Datenschutzbeauftragten stärken würden.“ (al)