Unternehmen können Wirtschaftsgüter bekanntlich auf verschiedene Arten finanzieren. Ob durch den Einsatz von Eigenmitteln, durch den Gang zur Bank oder durch Leasing. Diese Art der Finanzierung hat neben einer hohen Flexibilität eine Reihe von Vorteilen. Wie Leasing funktioniert und wie Unternehmen damit Geld sparen können.
Natürlich hat jeder Weg der Finanzierung seine Vor- und Nachteile. So führt Eigenfinanzierung zu einem Abfluss an Liquidität. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen besteht der Anreiz, trotz vorhandener Eigenmittel auf Fremdfinanzierung zurückzugreifen, weil mehr finanzielle Flexibilität bleibt.
Die Kreditfinanzierung wiederum führt zu einer Bilanzverlängerung, was die Eigenkapitalquote reduziert. In einem sind Eigen- und Kreditfinanzierung gleich: die erworbenen Güter müssen gemäß den steuerlichen Vorschriften abgeschrieben werden. So beträgt die Abschreibungsdauer für Clients und Drucker im Normalfall drei Jahre; für Server vier Jahre und für größere Speicheranlagen sieben Jahre. Eine kürzere bilanziell angesetzte Nutzungsdauer muss im Einzelfall begründet werden. Leasing bietet hier mehr Flexibilität.
Die Anlagen werden in der Regel vom Leasinggeber abgeschrieben, während der Leasingnehmer für die tatsächliche Nutzungsdauer eine Leasingrate bezahlt. Beides können die Geschäftspartner hier weitgehend frei miteinander vereinbaren. Die Laufzeit einer Finanzierung lässt sich damit exakt auf die Refresh-Pläne der Infrastruktur abstimmen. Leasing belastet außerdem weder die Liquidität noch die Eigenkapitalquote.
Eine Besonderheit stellt das Hersteller-Leasing dar, bei dem ein Hersteller von Investitionsgütern direkt oder mittelbar als Leasinggeber auftritt; man kennt das meist vom Kfz-Leasing. Hersteller verfolgen mit ihren Leasing-Angeboten andere Zwecke als „normale“ Leasing-Unternehmen oder Geschäftsbanken. Im Vordergrund steht die Absatzförderung, und Leasing ist nicht das Kerngeschäft. Hersteller als Leasinggeber können daher bei der Gestaltung von Laufzeiten und Raten flexibler agieren. Die meisten IT-Anbieter bieten heute auch Finanzierung mit Leasing-Modellen an.
Anpassung der Finanzierung beim Modell-Wechsel
Wird beispielsweise ein neues IT-System vorgestellt, zum Beispiel eine neue Server-Generation, so hat der Hersteller das primäre Interesse, dieses Modell zügig im Markt zu platzieren. Er wird seinen Kunden einen Wechsel zum neuen Modell auch durch eine Anpassung der Finanzierung schmackhaft machen, indem er die Alt-Anlage zurücknimmt und einen neuen Leasing-Vertrag anbietet.
Da der Leasingnehmer auf diese Weise immer aktuelle Technologien verwendet, sinken über die gesamte Laufzeit betrachtet die Betriebskosten: Es ist günstiger, alle zwei bis drei Jahre ein neues (geleastes) System einzusetzen, als ein selbstfinanziertes zu verwenden, bis es auseinanderfällt. Wer seine Systeme trotzdem über die Leasing Laufzeit hinaus nutzen will, kann sie immer noch vom Leasinggeber erwerben oder den Leasingvertrag verlängern. Das Modell ist also nach allen Seiten variabel – weder normales Leasing noch Bankfinanzierung bieten eine ähnliche Flexibilität.
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