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Creditreform

Von Gerd Zimmermann

Manchmal fährt Hans Gustaffson mit dem Pkw, manchmal mit dem Lkw zu seinen Kunden: Großküchen, Firmen mit Kantinen, Restaurants. Mitdem Pkw, wenn Wartungen oder Reparaturen der Profi-Kücheneinrichtungen anstehen. Mit dem Lkw, wenn Kücheneinrichtungen, von Gerätschaften bis Möblierungen, ausgeliefert und vor Ort installiert werden. Was den Küchenexperten lange Zeit nervte, hat seit diesem Jahr ein Ende -das „Gewurschtel mit den Tankkarten“ nämlich. Für die Firmen-Pkw und -Lkw galten jeweils unterschiedliche Plastikkarten fürs Bezahlen der Tankrechnungen. Obwohl für alle Fahrzeuge ein Anbieter die Karten zur Verfügung stellte, musste zwischen Pkw und Lkw fein säuberlich unterschieden werden. Hatte Gustaffson das Lkw-Zahlungsmittel vergessen, bestand keine Chance, die Kraftstoffrechnung des Lasters mit der Pkw-Karte zu begleichen.

Dank des neuen Tank- und Servicekartenanbieters euroShell ist nun alles einfacher, denn im Rahmen seiner globalen Unternehmensrestrukturierung vereinte der Mineralölkonzern den Bereich Commercial Road Transport mit der Commercial Fleet Organisation – also Lkw und Busse mit Pkw-Flotten. „Damit wollen wir alle Fuhrparkkunden aus einer Hand bedienen und gleichzeitig das gewerbliche Tank- und Servicekartengeschäft weiter ausbauen“, sagt Grischa Sauerberg, verantwortlich für den Vertrieb der euroShell Tank- und Servicekarten in Deutschland. Das Ganze festige auch die Stellung als Europas führendes Tankkartenunternehmen: mehr als fünf Millionen Karten und mehr als 20.000 Stationen. In Deutschland sind rund 1,2 Millionen Karten in Umlauf, sie werden von rund 4.200 Stellen akzeptiert. „Wir können Firmenkunden im In- und Ausland eine flächendeckende Unterwegsversorgung bieten“, fasst Sauerberg zusammen. Das heißt: bargeldlose Versorgung der Fahrer und Fahrzeuge mit Kraftund Schmierstoffen, Fahrzeugzubehör, Dienstleistungen und Waren – je nach vereinbartem Leistungsumfang.

Umfangreicheren Service hat sich auch Aral auf die Fahnen geschrieben: 2011 wurde die CardKomfort auf den Markt gebracht. Die neue Tankkarte richtet sich an gewerbliche Kunden mit ein bis fünf Fahrzeugen. Wie bei der klassischen CardPlus, die für Firmen mit größerem Fuhrpark gedacht ist, erhält jedes KMU pro Monat eine elektronische Rechnung, die alle Kartentransaktionen beinhaltet und den steuerlichen Anforderungen entspricht. Seit kurzem übernimmt der Konzern für alle Plus- und Komfort-Kunden auch die pauschale Versteuerung der gesammelten Payback-Punkte. Somit entfalle der für die Kartennutzer geltende geldwerte Vorteil, was die Teilnahme am Punkteprogramm erleichtere. „Unternehmen haben die Möglichkeit, ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand Payback für ihre Mitarbeiter zu nutzen, etwa als kostenloses Belohnungs- und Motivationsinstrument“, bekräftigt Manuel Werner, bei Aral verantwortlich für Marketing Geschäftskunden und Kundenbindung. Laut BundesverbandDeutscher Leasingunternehmen (BDL) ist die Tankkarte auch bei Kfz-Leasinggesellschaften längst „eine hochgeschätzte Leistung“, schließlichmacht sie unter anderem elektronische Führerscheinkontrolle bei Dienstwagenfahrern möglich.