Flugzeuge, Satelliten, Raketen – deutsche Ingenieure und Wissenschaftler tüfteln an unzähligen zivilen und militärischen Projekten. Neue Materialien und Technologien sollen helfen, die Umwelt- und Lärmbelastung zu reduzieren sowie Energie zu sparen. Interessante Fakten rund um die Branche.
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Die Branche heute
Im Interview:
Hartmut Fricke, Professor für Technologie und Logistik des Luftverkehrs am Institut für Luftfahrt und Logistik der Technischen Universität Dresden.
Wie steht die Luftfahrtindustrie aktuell da?
Im Luftfahrzeugbau steht der EADS-Konzern mit Airbus aktuell gut da, die Jahresbilanzen sind robust, die Auftragsbestände beachtlich. Es wird mit Spannung zu beobachten sein, wie sich der neue A350 im Markt bewährt und wie mit dem A380- Programm zu verfahren sein wird. Hier ist viel zu früh ein unerwartet hoher Nachfragerückgang zu sehen. Die vielen Zulieferfirmen profitieren prinzipiell von der aktuellen Lage, allerdings schlagen bei ihnen die saisonale Schwankungen viel direkter durch.
Welche Hürden existieren mittel- und langfristig?
Erstens braucht der Luftfahrzeugbau ein starkes Europa, denn nur im europäischen Verbund wird der Luftfahrzeugbau seine heutige Position halten können. Zudem sind klug und strategisch ausgelegte Kooperationen mit den wachstumsstarken asiatischen Ländern (speziell China) gefragt. Zweitens muss sich der Luftverkehrsmarkt auf weiterhin nicht wirklich gleichwertige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen auf unserer Welt einstellen und durch innovative Mobilitätsprodukte punkten. Und drittens führt die zunehmende Digitalisierung zu einem enormen Verändern des Überwachens und Steuerns von Luftfahrzeugen. Die unbemannte Luftfahrt wird das nächste Jahrzehnt massiv fordern.
Was muss die Politik tun, um eine positive Entwicklung zu unterstützen?
Speziell die deutsche Verkehrspolitik möge sich ihrer angemessenen Position im europäischen Verbund stets bewusst sein und diese noch sehr viel deutlicher als bisher ausfüllen: Ein deutlich engerer Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschafts- und speziell auch Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung innovativer Rahmenkonzepte für die Luftfahrt (etwa die Einführung des Emissionshandelssystems im Luftverkehr auf weltweiter Ebene) über das bisherige hinaus, sollte zentrales Bemühen sein.