Antriebstechnik ist der produktionsstärkste Fachzweig im Maschinenbau. Tatsächlich stünde die halbe Welt ohne Maschinen, Armaturen und Präzisionswerkzeuge aus Deutschland still. Das Creditreform-Magazin mit Statistiken zur Gegenwart und Zukunft dieser faszinierenden Branche.
Die Branche
Produkte & Innovationen
Drei Fragen an den Automatisierungsexperten Olaf Sauer vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB).
Wie steht der deutsche Maschinenbau da?
Aktuell sehr gut: Er liefert hochproduktive und zuverlässige Maschinen und Anlagen, mit denen weltweit qualitativ hochwertige Produkte hergestellt werden. Allerdings wird dies für den Geschäftserfolg des Maschinen- und Anlagenbaus allein nicht mehr ausreichen. Es gibt Handlungsbedarf bei IT-basierten produktbegleitenden Dienstleistungen rund um die eigentliche Maschine. Um mehr und neues Dienstleistungsgeschäft generieren zu können, müssen Maschinen- und Anlagenhersteller Informations- und Kommunikationstechnik professionell einsetzen.
Welche Herausforderungen gibt es mittel- bis langfristig?
Software wird zum eigenständigen Bestandteil des Produktportfolios – mit den Herausforderungen eines professionellen Softwareentwicklungsprozesses, einer Qualitätssicherung für Software, Modellen für Softwarewartung und -service bis hin zur Anpassung der Vertriebsorganisation, die IKT-Produkte und deren Nutzen verkaufen kann. Jedes Unternehmen muss seine eigene Sichtweise von Industrie 4.0 entwickeln und damit auch Ideen für neue Geschäftsmodelle, die erprobt und angepasst werden müssen. Industrie 4.0 bietet Chancen, die der Maschinen- und Anlagenbau schrittweise, aber ohne zu zögern, realisieren sollte. Die nötigen Standards, Technologien und Werkzeuge sind verfügbar.
Was kann die Politik unternehmen, um den Maschinenbau weiter voranzubringen?
Die Digitalisierung ist immer noch zu wenig konkret und vor allem für Mittelständler kaum greifbar. Wir benötigen konkrete Beispiele, wie Unternehmen bereits Industrie-4.0-Projekte realisiert haben. Demonstrationszentren und Netzwerke sollten dafür noch besser verzahnt werden. Entwicklungen in Instituten müssen tatsächlich und schneller in die Praxis überführt werden. Das Umfeld für technologiebasierte Unternehmensgründungen muss sich grundsätzlich verbessern.