Ihren Daten zufolge sind für mehr als ein Drittel der Unternehmen die Gesamtkosten des Fahrzeugs das Hauptkriterium bei der Firmenwagenwahl – Umweltfreundlichkeit hingegen rangiert auf dem letzten Platz. Interessieren sich deutsche Fuhrparkmanager also nicht für die Umwelt?
Nun ja: Unternehmen achten vorwiegend auf Wirtschaftlichkeit. Das heißt aber noch lange nicht, dass Umweltthemen deshalb überhaupt nicht im Fuhrpark diskutiert werden – ganz im Gegenteil. Mit einem Fuhrpark, der auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, lassen sich auch Kosten senken! Das CVO Fuhrpark-Barometer 2013 hat Flottenverantwortliche auch in diesem Jahr wieder nach dem Hauptgrund für die Fahrzeugwahl befragt. Immerhin zwölf Prozent der Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern wählen inzwischen ihre Fahrzeuge primär unter dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit aus! Noch eine weitere Zahl, die belegt, dass Umweltaspekte durchaus für Unternehmen relevant sind: 18 Prozent der Unternehmen dieser Größenordnung haben die feste Absicht, in den nächsten zwei Jahren Fahrzeuge mit Elektroantrieb einzusetzen. Und auch der Mittelstand wird nachziehen, da bin ich sicher …
Dann erklären Sie doch mal: Sparen und gleichzeitig grüner werden – wie funktioniert das konkret?
Dreh- und Angelpunkt ist Ihre Dienstwagenrichtlinie! Damit können Fuhrparkmanager eine nachhaltige Flotte im Unternehmen steuern. Egal ob es um die Auswahl eines Firmenwagens aus einer beschränkten Liste emissionsarmer Fahrzeuge, die Festlegung des Kraftstoffes oder die private Nutzung des Fahrzeugs geht – all dies lässt sich in der Dienstwagenrichtlinie regeln.
Fuhrparkmanager können dabei drei Hebel ansetzen, über die sich sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen einsparen lassen. Bei der Fahrzeugwahl sollten sich Fuhrparkverantwortliche stets fragen, ob der gewählte Antrieb dem Verwendungszweck entspricht. Elektrofahrzeuge können beispielsweise für kurze, innerstädtische Fahrten attraktiv sein. Fahrzeuge mit optimierten Dieselmotoren passen hingegen gut zu Fahrern, die häufig lange Strecken zurücklegen. Je nach Verwendungszweck können dann passende Antriebsarten in der Dienstwagenrichtlinie festgehalten werden. Durch Downsizing bei der Fahrzeugwahl kann ein Unternehmen sowohl beim Fahrzeugpreis als auch bei Kraftstoffkosten sparen.
So viel zum ersten Hebel. Wie kann aber der Fahrer selbst einen Beitrag zum nachhaltigen Fuhrpark leisten?
Die Philosophie, die die Dienstwagenrichtlinie vorgibt, muss auch gelebt werden. Daher ist es wichtig, den Fahrer mit ins Boot zu holen und ihn zum verbrauchsarmen Fahren zu animieren. Dies kann beispielsweise über eine Bonus-Malus-Regelung geschehen, die eine kraftstoffsparende Fahrweise belohnt – und umgekehrt. Auch Kraftstoffspartrainings sind eine gute Möglichkeit, dem Fahrer eine verbrauchsarme Fahrweise näher zu bringen.
Und der dritte Hebel?
Ist der organisatorische Ablauf! Darunter fallen die Dienstreiseplanung sowie eine optimierte Routengestaltung: Ist die schnellste oder die kürzeste Route die günstigste? Ist das Auto wirklich das richtige Verkehrsmittel für meine geplante Strecke, oder gibt es günstigere Alternativen? Auch der Einsatz von Telematiklösungen sowie die Auswertung der daraus gewonnenen Informationen sind Teil der Fuhrparkorganisation. Relativ einfach lassen sich so Spritverbrauch und Fahrverhalten ermitteln und weitere Einsparmöglichkeiten identifizieren. Insgesamt können durch solche Prozessoptimierungen bis zu 15 Prozent an CO2-Emissionen eingespart werden. Das macht die Fuhrparks vieler Unternehmen wesentlich grüner und effizienter. Probieren Sie es aus!
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