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Erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz, Umweltverträglichkeit – Unternehmen können allein in puncto Strom, Gas und Öl bis zu 20 Prozent der Kosten einsparen. Es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten in der Verwaltung und in der Produktion. Zwölf Potentiale im Überblick.

Heizung umstellen

Die meisten Heizungen in Produktions- und Lagerhallen arbeiten über Konvektion: Kalte Luft wird er- wärmt und anschließend wieder in den Raum abgegeben. Eine Strahlungsheizung dagegen wandelt Energie in Infrarotstrahlung um. Sie erwärmt Objekte, auf die sie trifft, also etwa Wände, Decken oder Fußböden. Von dort strahlt die Wärme zurück in den Raum. Vorteil: Durch die direkte Wärmestrahlung kann die Lufttemperatur etwas niedriger als bei einer Konvektionsheizung sein, ohne dass man den Raum als kälter empfindet.

Spitzenlast senken

Der Stromverbrauch in Unternehmen schwankt über einen 24-Stunden-Zyklus erheblich. Die Energieversorger dagegen berechnen die zu zahlenden Stromkosten nach dem jeweils höchsten über eine Viertelstunde gemessenen Leistungs-Spitzenwert im Monat. Deshalb: Senken Sie diesen Wert! Spitzenlastoptimierungs-Systeme reduzieren Stromverbraucher während einer Messperiode in ihrer Leistung oder schalten diese kurzfristig aus.

Sonnenstrom produzieren

Den Sonnenstrom kann die Firma entweder selbst nutzen oder gegen eine Vergütung in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Wichtig: eine schattenfreie Fläche für die Solarmodule der Photovoltaikanlage. Als Standort geeignet sind daher vor allem große, hoch gelegene Dachflächen.

Blindstrom abschalten

Elektromagnetische Verbraucher mit Wicklungen um einen Eisenkern wie in Elektromotoren benötigen Blindstrom. Dieser dient aber nur dem Aufbau der Magnetfelder und fließt anschließend wieder zurück zum E-Werk. Dennoch muss er bezahlt werden. Systeme zur Blindstromkompensation verhindern den Stromfluss.

Kraft-Wärme-Kopplung nutzen

Blockheizkraftwerke eignen sich für Firmen, die selbst Strom erzeugen wollen und ganzjährig Wärme benötigen. Die Generatoren werden von einem Verbrennungsmotor angetrieben, dessen Betriebs- und Abgaswärme sich zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung eignet. Den Strom nutzen die Betriebe selbst oder geben ihn gegen Entgelt ins öffentliche Netz ab.

Abwärme anzapfen

Dank Wärmerückgewinnung aus warmer Gebäudeluft lassen sich 20 bis 30 Prozent Heizkosten sparen. Ebenso kann es sich lohnen, die Abwärme der Produktion zu nutzen: im Sommer für die Warmwasserbereitung, im Winter zur Heizungsunterstützung.

Heizungsanlagen abstimmen

Zumeist sind gut funktionierende Einzelkomponenten vorhanden. So sind etwa die Kessel in gutem Zustand – aber überdimensioniert. Zudem hapert es an der optimalen Abstimmung der einzelnen Teile. Ein hydraulischer Abgleich kann dafür sorgen, dass die Anlage alle Heizkörper mit dem passenden warmen Wasser bestückt und die Temperaturen überall gleich sind. Auch wichtig: die Einstellung der Vorlauf- in Abhängigkeit von der Außentemperatur.

Sonnenwärme einfangen

Auch für die Bereitstellung von Prozesswärme lässt sich Sonnenenergie effizient nutzen. Denn anders als in Privathäusern fallen in Industrie und Gewerbe Wärmeproduktion und -verbrauch oft zeitlich zusammen. So können Solarspeicher vergleichsweise klein ausgelegt werden oder ganz wegfallen.

Beleuchtung erneuern

Allein der Austausch herkömmlicher Glühlampen durch Energiesparlampen senkt den Energieverbrauch um 80 Prozent, zum Beispiel in Büro- und Verwaltungsräumen. In Produktionsstätten und Hallen kann der Einsatz moderner Dreibandenleuchtstoffröhren mit elektronischem Vorschaltgerät den Stromverbrauch weiter senken. Dank Zeitschaltuhren werden Verbraucher zu Ruhezeiten komplett abgeschaltet. In wenig frequentierten Räumen können Bewegungsmelder bei Bedarf das Licht ein- oder ausschalten. Noch mehr Sparpotenzial versprechen tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerungen.

Lüftung optimieren

Die meisten Anlagen sind veraltet oder könnten bis zu 25 Prozent effizienter sein. Moderne Geräte nutzen zum Beispiel Sensoren, um die Luftqualität zu messen, und schalten die Lüfter nur bei Bedarf ein.

Druckluftnetze prüfen

Ein erhebliches Einsparpotenzial schlummert hier bei vielen Unternehmen. So lassen sich allein mit der Steuerung der Kompressorstationen, die für die optimale Auslastung der Einzelanlagen sorgen, die Kosten senken. Häufig betreiben Firmen effiziente Kompressoren auf der einen Seite und veraltete Druckluftverteilungen mit Leckagen auf der anderen Seite – und vergeuden so bis zu 50 Prozent der eingesetzten Energie.

Wärmepumpen einsetzen

Sie entziehen der Erde, der Luft oder dem Grundwasser Wärme und bringen sie mit wenig Energie auf die für Heizzwecke nötige Temperatur. Die Betriebe können mit ihrer Unterstützung heizen, Brauchwasser erwärmen oder per Wärmetauscher kühlen.