Das Unternehmermagazin aus der Handelsblatt Media Group

Creditreform

Die Zielvorgabe der Bundesregierung für das Jahr 2020: Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis dahin das Straßenbild prägen. Das gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn bisher ist eine wirtschaftliche Produktion von Großserien noch nicht möglich. Aus diesem Grund hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) zusammen mit führenden Autoherstellern das Verbundprojekt „Epromo“ ins Leben gerufen.

Die Forscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, bis September 2015 ein prozessmodulares Fertigungskonzept für E-Motoren zu entwickeln. Zum Projektende im September 2015 soll gemeinsam eine Lösung für das Konzept vorgestellt werden. Dabei wird die Fertigung so konzipiert, dass sie von der Klein- bis zur Großserie ausbaufähig ist. Mit ihr sollen verschiedene Antriebsvarianten produziert werden können und sie soll sich mit wenig Aufwand an technologische Neuentwicklungen anpassen lassen.

Automatisierungsgrad erhöhen

„Das Fraunhofer IPA erarbeitet technische Lösungen zur Gestaltung eines stückzahl- und variantenflexiblen Prozessbaukastens“, erläutert Martin Naumann, Leiter der Gruppe Montagerobotik. Herrschen bei hohen Stückzahlen, zum Beispiel bei Scheibenwischermotoren, bisher starr verkettete, unflexible Lösungen für Elektromotoren vor, erlauben die Neuentwicklungen die wirtschaftliche Fertigung von Elektromotoren für Elektromobilitätsanwendungen in unterschiedlichen Varianten und sich ändernden Stückzahlen mit nur geringen Anpassungskosten. Die Anforderungen der Automobilindustrie in Bezug auf Prozessqualität, Taktzeiten und Kosten können gegenüber der bei kleinen Stückzahlen noch vorherrschenden manuellen Fertigung deutlich gesteigert werden. Dies wird durch einen an die aktuelle Stückzahl angepassten und bei steigenden Stückzahlen einfach zu steigernden Automatisierungsgrad erreicht.

Das Projektteam, geleitet von der „teamtechnik Maschinen und Anlagen GmbH”, setzt sich zusammen aus Mitarbeitern des Fraunhofer IPA, des Fraunhofer IAO, der Daimler AG, der Faude Automatisierungstechnik GmbH, der MAG Europe GmbH und der Wittenstein cyber motor GmbH. Für die optimale Vernetzung der verschiedenen Clusterpartner aus den Bereichen Fahrzeugtechnologie, Energietechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie dem Querschnittsfeld Produktionstechnologie sorgt die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie (e-mobil BW GmbH), die als Clustermanagement alle Aktivitäten koordiniert. Das Spitzencluster wird vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der sogenannten Hightech-Strategie der Bundesregierung über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 40 Millionen Euro gefördert. Ziel der Spitzencluster-Förderung ist es, regionale Potenziale entlang der gesamten Innovations- und Wertschöpfungskette zu bündeln, damit Ideen und Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung schneller in marktfähige Produkte umgesetzt werden. (al)

www.ipa.fraunhofer.de