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Nur wer weiß, wie er auf andere wirkt, kann seine Stärken gewinnbringend einsetzen, aktiv an seinen Schwächen arbeiten und noch erfolgreicher agieren. Doch die Kompetenz, ein angemessenes Feedback zu geben, fehlt vielen Unternehmensverantwortlichen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Konfliktmanagement und Führungskommunikation (IKuF) in Köln, an der sich Führungskräfte und Mitarbeiter beteiligten.

Die Mitarbeiter bewerteten die Feedback-Qualitäten ihrer Führungskräfte eher schlecht. Nur bei 45 Prozent der direkten Vorgesetzten wird die Feedback-Kommunikation mit ‚gut’ oder ‚sehr gut’ bewertet. Und sogar jeder dritte Vorgesetzte erhielt die Note 4 oder schlechter. Bei den befragten Führungskräften ist es jeder vierte Vorgesetzte, dessen Feedback-Kompetenz mit der Note 4, 5 oder 6 bewertet wurde.

Führungskräfte geben sich gute Noten

Die Ergebnisse zu den suboptimalen Feedback-Kompetenzen von Vorgesetzten offenbaren für Unternehmen ein großes Optimierungspotential im Feld der Mitarbeiterführung. Dieses Optimierungspotential wird noch bedeutsamer, wenn ein Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Feedback-Kommunikation für das einzelne Unternehmen gerichtet wird. Die Befragung zu diesem Aspekt ergab, dass 85,5 Prozent der Führungskräfte der folgenden Aussage voll zustimmen: „Es ist für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens wichtig, dass eine personalverantwortliche Führungskraft konstruktiv Feedback gibt.“

Die IKuF-Untersuchung ergab auch, dass es eine starke Diskrepanz in der Bewertung der eigenen Fähigkeiten und der Bewertung der Fähigkeiten des Vorgesetzten gab. Die befragten Führungskräfte bewerteten ihre eigenen Fähigkeiten, angemessen Feedback zu geben, zu 70,5 Prozent mit sehr gut oder gut. Nur 1,5 Prozent der Führungskräfte bewerteten ihre eigenen Feedback-Kompetenzen mit der Note 4. Die Note 5 oder Note 6 gab sich selbst keiner. Zeitgleich gaben die befragten Führungskräfte aber jedem vierten direkten Vorgesetzten die Noten 4, 5 oder 6. Das Ergebnis bei der Selbsteinschätzungsfrage lässt sich in der Weise interpretieren, dass die Eigenwahrnehmung der Vorgesetzten teilweise nicht mit der Fremdwahrnehmung durch die Geführten übereinstimmt. (al)

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