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Creditreform

Für Katrin Teichert, Geschäftsführerin der Hertz Autovermietung in Deutschland, bedeutet der Kranich, das Wappentier der Deutschen Lufthansa, sehr viel. Bildlich gesprochen schwebt er seit vergangenem März über der Kooperation zwischen der Airline und dem Autovermieter. „Seither sind wir die Nummer eins im Bereich Carsharing für Firmenkunden“, freut sich die Hertz-Chefin. Rund 1.000 Fahrzeuge mit der Carsharing-Technologie von Hertz On Demand stehen Mitarbeitern der Deutschen Lufthansa sowie Partnerfirmen des Unternehmens an den Flughäfen Frankfurt, München und Hamburg zur Verfügung. Vom Kleinwagen und Kompaktmodell über Kombi und SUV bis zum Sieben-Sitzer oder Transporter. Fahrzeuge für jedes Mobilitätsbedürfnis, für Kurz- oder Langzeitmieten, auch Einwegmieten zwischen den Standorten seien kein Problem – Lufthansa Car Pool powered by Hertz On Demand.

Den Nutzungsberechtigten wird bis zum März 2016, so lange läuft der Vertrag, ein Rund-umdie-Uhr-Service geboten, denn die Abholung und Rückgabe der Fahrzeuge kann jederzeit erfolgen. Nach einmaliger Registrierung sind Reservierungen unmittelbar vor der Anmietung über das Internet, über eine mobile Webseite oder eine iPhone-App möglich. Geöffnet werden die reservierten Fahrzeuge mit einem Token, dem Zugangschip zum Fahrzeug. „Über den Chip erfolgt auch die Bezahlung“, so Ralf Diederichs, der zuständige Ansprechpartner bei der Lufthansa. Überhaupt passiere bei Hertz in 2013 sehr viel, so Katrin Teichert. Die Standorte in Berlin und Frankfurt wurden neu gestaltet. „Das sind die ersten beiden Stationen in Europa im neuen Corporate Design, es hebt die Kundenansprache stärker hervor.“ In Mietwagen ab den Flughäfen Frankfurt und München können Geschäftseisende auf Wunsch surfen, dank mobilem Wi-Fi. Das Vertriebsteam im Bereich Van & Truck wurde im ganzen Bundesgebiet beträchtlich aufgestockt.

In etlichen europäischen Ländern sowie in den USA gibt es seit kurzem ein größeres Hertz-Angebot an Luxuskarossen – unter anderem im Programm: Jaguar XKR, McLaren MP4-12C, Lamborghini LP 560 Spyder, Porsche Panamera und Mercedes-Benz E63 AMG. Am führenden chinesischen Autovermieter China Auto Rental wurden Anteile von rund 20 Prozent erworben. Der Vermietermarkt im Land der aufgehenden Sonne soll zumindest bis 2016 um 15 Prozent wachsen. In sechs afrikanischen Ländern, darunter Südafrika und Namibia, wurde das Geschäft neu geordnet. Weltweit in über 100 Ländern lief von Jahresanfang bis zum 30. Juni eine Aktion mit Preisnachlässen von bis zu einem Drittel. „Wir wollen unsere Marktpräsenz erhöhen“, so Frontfrau Katrin Teichert.

Maßgeschneiderter Service

Autovermieter Avis zufolge steigt der Anteil Geschäftsreisen: „2013 ist ein Wachstumsjahr für Geschäftsreisen, 29 Prozent der deutschen Geschäftsreisenden besuchen neue Destinationen, um neue Wachstumsmärkte zu erschließen“, prognostiziert Martin Gruber, Geschäftsführer von Avis Budget Deutschland, anhand einer internen Studie. Sein weltweit agierendes Unternehmen unterstützt die Reisenden mit zeitsparenden Angeboten wie Online Check-in, Rapid Return sowie Fahrzeugbereitstellung und -abholung an oder von der vom Kunden gewünschten Adresse. Das Credo lautet: Service ist wichtiger als Kosten.

„Wir bieten Unternehmen einen personalisierten Service für Geschäftsreisende, maßgeschneidert im Rahmen der Unternehmensrichtlinien,“ so Avis-Mann Gruber. Damit werde auch auf den Trend reagiert, dass immer mehr Firmen grüne Reiserichtlinien haben, wobei der Öko-Gedanke oftmals unterschiedlich weit geht. Manche Firmen schrieben eine maximale Fahrzeugklasse oder PS-Zahl vor, die beim Mietwagen nicht überschritten werden darf. Andere setzten auf Alternativantriebe wie Hybrid, Erdgas oder Strom. Der Vermieter bietet deshalb zum Beispiel den Renault Twizy an – das kleinste Elektro-Auto des französischen Herstellers. Er kostet ab 49 Euro am Tag, bei einer Anmietung von einer Woche sinkt der Preis auf 25 Euro täglich.

Der Chef vom Vermieter Sixt, Erich Sixt, rechnet allerdings mit einem nicht ganz so leichten Jahr 2013. Zwar werde mehr gereist, vor allem ins europäische Ausland und in die USA, doch die stärkere, geschäftliche Reiseintensität verteile sich auf weniger Schultern. Dadurch sei insgesamt ein leichter Rückgang zu erwarten. Auch der bayrische Kfz-Vermieter verzeichnet bei seinem Carsharing-Angebot DriveNow eine erfreuliche Entwicklung. Die Zahl der registrierten Nutzer der Marken BMW und MINI liege derzeit bei rund 120.000. Auf neue Angebote in diesem Jahr angesprochen, verweist Erich Sixt auf eine Dienstleistung: „Nach einer mehrmonatigen Testphase startete Anfang März der Chauffeur-Service myDriver.“ Für ihn eine innovative Dienstleistung im Kfz-Vermietgeschäft. Geschäfts- und Privatkunden wird ein persönlicher Fahrdienst mit professionell ausgebildeten Fahrern zu günstigen und vorab fest garantierten Preisen geboten. Gedacht ist der Dienst als komfortable, preisgünstige Alternative zu Taxis und klassischen Limousinen-Services. Preisschwankungen aufgrund von Verkehrs- und Witterungslage, wie bei anderen Fahrdiensten, gebe es nicht. Ein Flughafentransfer mit Chauffeur in einer hochwertig ausgestatteten Limousine ist ab 90 Euro erhältlich. myDriver gebe es bereits in zwölf deutschen Metropolen, Standorte im europäischen Ausland sollen zügig folgen.

Gemieteter Dienstwagen

Auch Europcar setzt auf Carsharing, nämlich auf das Daimler-Smart-System car-2go. In München sind seit Juni 300 neue smart fortwo am Start, bis Ende Juli sind die Registrierung und die ersten 30 Minuten kostenlos. Danach werden 19 Euro für die Erstanmeldung sowie 29 Cent pro Minute ab Fahrtbeginn fällig. Wird das Fahrzeug für Zwischenstopps geparkt, reduziert sich der Preis auf 0,19 Euro je Parkminute. Für die stunden- und tageweise Nutzung gelten vergünstigte Raten: eine Fahrstunde kostet 14,90 Euro, für 24 Stunden sind 59 Euro zu zahlen. Betreiber ist die car2go Europe GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von car-2go und Europcar. Den Münchner Kunden stehen mit ihrer Mitgliedskarte die insgesamt rund 3.000 car2go-Smarts mit Benzin- oder Dieselantrieb in den Städten Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Ulm zur Verfügung. In Stuttgart setzt sich der Vermietfuhrpark nur aus Elektro-Smarts zusammen. „Unsere Kunden profitieren auch über die kostenlose Europcar Partner Card, die ihnen bei allen Mieten in Deutschland einen Rabatt von 15 Prozent auf die beste verfügbare Tagesrate sichert“, ergänzt Stefanie Gerhardt, Leiterin Europcar-Unternehmenskommunikation.

Gerd Zimmermann

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