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Creditreform

Mit dem neuen Jahr steht vielen Arbeitnehmern wieder eine neue Gehaltsrunde bevor. Dabei werden die Arbeitgeber der Wechselwilligkeit ihrer Angstellten vermutlich wieder mit höheren Gehältern begegnen. Sieben Tipps, wie Sie im neuen Jahr finanziell mehr für sich herausholen können.

Bereits 2015 standen die Chancen für ein Einkommensplus gut, wie eine Studie der Personalberatung Page Personnel zeigt. Denn rund 68 Prozent der Befragten gaben an, beim richtigen Angebot den Job wechseln zu wollen. Ein Signal, dass der Arbeitgeber tiefer in die Tasche greifen muss. Auch im kommenden Jahr bleiben die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung vielversprechend, wenn Sie die folgenden Tipps beachten:

  1. Bereiten Sie sich gut vor: Vorbereitung ist die Mutter des Erfolgs. Ihre Forderung sollte realistisch und begründbar sein, um überzeugen zu können. Checken Sie vorab: Was würden Sie in einer vergleichbaren Position in einer anderen Firma verdienen? Wie geht es der Branche, in der Sie arbeiten? Wie entwickelt sich das eigene Unternehmen? Wenn Sie die Gesamtsituation überblicken, gewinnen Sie Sicherheit in Bezug auf Ihre Forderung. Das schafft Überzeugungskraft.
  2. Verinnerlichen und kommunizieren Sie Ihre Stärken: Gehaltsverhandlungen sind kein Ort für Bescheidenheit. Bringen Sie auf den Punkt, welche Erfolge Sie für das Unternehmen erzielt haben. Damit zeigen Sie Ihrem Vorgesetzten Ihren Mehrwert deutlich auf. Zugleich geben Sie ihm aber auch Argumente an die Hand, Ihre Forderung an nächsthöherer Stelle zu befürworten.
  3. Bringen Sie schlagfertige Gegenargumente: Seien Sie auf Einwände gefasst. Das ist in einer Gehaltsverhandlung Teil des Spiels. Niemand ist perfekt. Wichtig ist, dass Sie schlagkräftige und plausible Gegenargumente parat haben. Setzen Sie jeder vom Chef thematisierten Schwäche eine Stärke entgegen. Damit machen Sie klar, dass die Einwände in keinem Verhältnis zum Mehrwert stehen, den Sie für das Unternehmen geschaffen haben.
  4. Stellen Sie konkrete Forderungen: Machen Sie sich vorher klar, mit welchem Angebot Sie in das Gespräch gehen möchten und bis zu welchem Punkt Sie bereit sind, Ihrem Vorgesetzten entgegen zu kommen. Nennen Sie während des Gesprächs unmissverständlich Euro und Prozentzahlen beim Namen. Damit verhindern Sie, sich am Ende mit einem unzureichenden Resultat zufrieden geben zu müssen. Außerdem: Klarheit zeugt von Entschlossenheit.
  5. Schaffen Sie eine Win/Win-Situation: Eine Verhandlung ist nur erfolgreich, wenn beide Parteien gewinnen. Was könnte Ihrem Chef nach dem Gespräch das Gefühl geben, unterm Strich mehr erreicht zu haben? Zeigen Sie auf, wie Sie sich perspektivisch für das Unternehmen einsetzen und wohin Sie sich entwickeln möchten. Mit diesen Aussichten fällt es Ihrem Chef leichter, die Gehaltserhöhung als gute Investition zu sehen.
  6. No-Gos: Jammern, vergleichen, mit Kündigung drohen: Sich bei der Gehaltsverhandlung über die Arbeit zu beklagen wirkt kontraproduktiv: Sie vermitteln so den Eindruck, weniger motiviert oder sogar überfordert zu sein. Ebenfalls pures Gift für den Verhandlungserfolg: sich während des Gesprächs mit anderen Kollegen zu vergleichen oder diese schlecht zu machen. Bewahren Sie sich bei den Verhandlungen Ihre Sachlichkeit, Fairness und Professionalität.
  7. Nicht zu früh einlenken: Sprechen Sie sich bereits im Verhandlungstermin für ein Folgegespräch aus. Auch bei guten Verhandlungsergebnissen sollten Sie nicht zu schnell einschlagen. Wenn Sie dem Angebot erst in einem zweiten Termin zustimmen, zeigen Sie zusätzlich Stärke und Selbstbewusstsein. Das prägt ein starkes Image beim Chef und zahlt unmittelbar auf den Erfolg der nächsten Verhandlungsrunde ein. Und die kommt ganz bestimmt.