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Creditreform

57 Prozent der deutschen Büropendler haben ihrem Sitznachbarn schon ein Mal über die Schulter geschaut, um zu erhaschen, woran dieser gerade arbeitet. Zu diesem Ergebnis gelangt eine internationale Studie des Archivierungs- und Informationsmanagement-Dienstleisters Iron Mountain. Vertrauliche Unternehmensinformationen sind im Pendlerverkehr demnach einem hohen Risiko ausgestzt. Mehr als 14 Prozent der Befragten gaben an, während der Fahrt in öffentlichen Transportmitteln solche Informationen schon einmal gesehen zu haben.

Risiko bei Marketing-Angestellten am größten

Ein Blick auf die Tätigkeiten der pendelnden Büroangestellten zeigt für Europa: Mit 35 Prozent arbeiten Marketing-Angestellte am häufigsten in öffentlichen Transportmitteln an vertraulichen Dokumenten. Dahingegen sind es bei Chefsekretären und Verwaltungspersonal nur 15 Prozent. Doch nicht nur das: Im Marketing sitzen laut der Studie auch die meisten Schnüffler. So gab rund ein Fünftel der im Marketing tätigen Befragten an, regelmäßig einen Blick auf die Arbeit ihrer Sitznachbarn zu werfen.

Besonders beliebt: Züge und Flugzeuge

Besonders beliebt, um einen Blick auf fremde Arbeitsdokumente zu erhaschen, sind in Deutschland Züge und Flugzeuge mit 49 und 32 Prozent. Auch die Arbeit in Abflug- und Wartehallen (21 Prozent) und Busse (20 Prozent) erhöht das Risiko, dass vertrauliche Informationen unbewusst von Dritten eingesehen werden.

Digitale Daten und Papierinformationen gefährdet

Angesichts des zunehmenden Trends mobile Endgeräte für Geschäftszwecke einzusetzen, stehen die Daten auf Tablet-PCs und Smartphones besonders im Vordergrund. Gleichzeitig müssen auch die auf Papier vorhandenen Informationen geschützt und falls sie verworfen werden, entsprechend vernichtet werden, damit deren Inhalte nicht wiederhergestellt werden können.

Wie Sie Ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen, vertrauliche Information auf dem Weg zur Arbeit oder auf Geschäftsreise besser zu schützen, zeigen die folgende Ceckliste.

1. Mitarbeiter informieren

Jedem Mitarbeiter sollte die Verantwortung, die er oder sie für die Informationssicherheit auch außerhalb des Arbeitsplatzes hat, bewusst gemacht werden. Hier sollten klare Regeln und praktische Leitlinien aufgestellt werden, die den Mitarbeitern zu verstehen geben, welches Verhalten angemessen ist, um mögliche Risiken zu reduzieren. Diese Erwartungen gilt es, regelmäßig gegenüber den Mitarbeitern zu kommunizieren.

2. Endgeräte und VPN sicher halten

Für Mitarbeiter, die gerade unterwegs sind, sind starke Passwörter und Verschlüsselungstechniken für Smartphone, Tablet und Co. empfehlenswert. Im Zuge des Bring-your-own-Device-Trends (BYOD) sollten hier auch private Geräte miteinbezogen werden.

3. Sensible Informationen mit Bildschimfiltern schützen

<p>Wie bei Bankautomaten gibt es auch Für Laptops spezielle Blickschutzfilter, die es ab einem bestimmten Blickwinkel unmöglich machen, zu sehen, was gerade auf dem Bildschirm vor sich geht. Mitarbeitern, die Zugriff auf hochsensible Daten haben, sollten diese Filter für ihre Geräte zur Verfügung gestellt werden.

4. Auf Papierdokumente achten

Informationssicherheit gilt nicht nur für technische Geräte wie Laptops. Auch auf Papierdokumente können mitfahrende Pendler in einem unachtsamen Moment schnell einen Blick werfen. Im schlimmsten Fall wird der Papierausdruck vergessen und gerät in falsche Hände.Vertrauliche Dokumente, die nicht mehr gebraucht werden, sollten zurück zum Arbeitsplatz gebracht oder sicher vernichtet werden.

(Iron Mountain/de)