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Herr Seidel, welchen Stellenwert haben IT-Fortbildungen aktuell für Mittelständler?

Die Bedeutung von IT-Lösungen nimmt in vielen mittelständischen Betrieben stark zu – auf mehreren Ebenen: innerhalb der Unternehmen, zum Beispiel in der Produktion und Logistik, aber auch im Vertrieb sowie der Ansprache von Interessenten und der Kundenbindung. Durch das Netz können sich Mittelständler heutzutage weltweit Absatzmärkte erschließen – eine Entwicklung, die ohne IT kaum denkbar wäre. Damit die Unternehmen und Mitarbeiter Schritt halten können, braucht es einen kontinuierlichen Wissensausbau durch Fort- und Weiterbildungen.

In welchen IT-Bereichen besteht besonderer Bedarf?

Mittelständer versäumen es häufig, adäquate Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz zu ergreifen. Dabei sind IT-Sicherheitslösungen oft von existenzieller Bedeutung: Wenn Ideen kopiert oder Kundendaten gestohlen werden, stehen viele Betriebe mit einem Bein in der Insolvenz. Gleichzeitig gibt es für den Datenschutz klare gesetzliche Regelungen. Wer sich nicht daran hält, wird eventuell mit einem Bußgeld bestraft oder erleidet einen Imageschaden, der sich ebenfalls negativ auswirken kann.

Was kann Ihre Akademie zur Fortbildung beitragen?

Die Bitkom-Akademie steht für langjährige Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften aus der IT-, Telekommunikations- und Neue-Medien-Branche. Unsere Seminarteilnehmer profitieren von der Kompetenz und praktischen Erfahrung unserer Referenten und dem engen fachlichen Austausch mit dem Bitkom e.V. Zum Thema IT-Sicherheit in KMU bieten wir aktuell beispielsweise eine Reihe von kostenlosen Online-Seminaren an, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und geleitet von Experten aus der Praxis. Insgesamt konnten wir schon 532 Teilnehmer aus 406 mittelständischen Betrieben begrüßen. Das Feedback der bisherigen Seminarbesucher ist äußerst positiv: Über 80 Prozent sind mit den Referenten, Inhalten und Technik zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden. Im zweiten Halbjahr 2013 haben wir unser Seminarprogramm aktualisiert und erweitert. Bis zum Jahresende bieten wir an zirka 50 Terminen 16 verschiedene Themen an.

Wann lohnt sich ein Online-, ein Präsenzoder ein Inhouse-Seminar?

Online-Seminare bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, sich in kurzen Blöcken einen Überblick über ein spezielles Thema zu verschaffen. Der Zeitaufwand ist gering, denn die Online-Einheiten dauern in der Regel nicht länger als eine Stunde. Gleichzeitig entfallen die Kosten für eine Anreise, und der Mitarbeiter verliert keinen kompletten Arbeitstag für die Schulung. Präsenzseminare bieten wir oft als Workshop oder kleine Konferenz an, bei denen die individuellen Fragen der Teilnehmer in der Gruppe diskutiert werden. Auf die speziellen Herausforderungen eines Unternehmens gehen wir in Inhouse-Seminaren ein: Dabei entwickeln unsere Experten gemeinsam mit dem Kunden ein Weiterbildungskonzept und unterstützen so Schritt für Schritt die geplanten Veränderungsprozesse im Unternehmen.

Welche Tendenz beobachten Sie bei der Nachfrage bezogen auf diese Seminararten?

Bei unseren Kunden bemerken wir eine steigende Nachfrage nach Inhouse-Seminaren. Die Unternehmen wollen sich mit unserer Unterstützung strategisch weiterentwickeln und nicht nur einzelne Seminare auf der Basis von Mitarbeiterwünschen buchen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nicht mehr nur allein die Durchführung von Seminaren, sondern die Entwicklung eines unternehmensspezifischen Weiterbildungskonzepts.

Welche finanziellen Fördermöglichkeiten gibt es für Teilnehmer?

Generell können wir Mitgliedern des Bitkom e.V. vergünstigte Konditionen anbieten. Aber auch für unsere externen Kunden und Interessenten bieten wir regelmäßig kostenfreie Seminare an, neben den IT-Sicherheitsseminaren für KMU aktuell auch „Management-Briefings“ zum Umgang mit Social Media in der Unternehmenskommunikation.

Die Fragen stellte Michael Milewski.