Für eine Studie zum Thema „Wohlbefinden am Arbeitsplatz“, die der Büroeinrichtungsanbieter Steelcase mit dem Marktforschungsinstitut IPSOS realisiert hat, wurden 7.300 Mitarbeiter in Unternehmen und Organisationen mit mehr als 100 Angestellten in zehn Ländern befragt, darunter rund 800 aus Deutschland. Dabei kam heraus, dass viele Arbeitsumgebungen nicht ideal gestaltet sind, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern:
• 41 Prozent geben an, dass sie mit ihrer Arbeitsumgebung unzufrieden sind. Als Gründe hierfür nennen sie unter anderem einen hohen Geräuschpegel im Großraumbüro, der Stress verursacht, sowie fehlende Bereiche für konzentriertes Arbeiten.
• 40 Prozent sagen, dass ihr Unternehmen kein guter Platz zum Arbeiten ist und nicht zu ihrem Lifestyle passt.
• 79 Prozent arbeiten noch an festen Arbeitsplätzen und nur 36 Prozent haben die Möglichkeit, auf mobile Geräte zuzugreifen.
„Aus der Studie geht jedoch auch klar hervor: Mehr Freiheiten, die eigene Arbeitsumgebung zu wählen, zu gestalten und zu kontrollieren, erhöhen die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter signifikant“, berichtet Psychologin Beatriz Arantes. Sie ist Mitglied im Kompetenz- und Forschungszentrum für soziologische und demografische Untersuchungen von Steelcase.
Wer seine Arbeitsumgebung als positiv bewertet, ist engagierter – das sei ein weiteres wichtiges Resultat der Studie. „Menschen arbeiten dann am kreativsten und produktivsten, wenn sie sich wohlfühlen. Das heißt für Unternehmen: Die Förderung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter liegt im geschäftlichen Interesse, da sie so in ihre Zukunftsfähigkeit und Resilienz investieren“, so Beatriz Arantes.
„In westlichen Kulturen werden Körper, Geist und Umgebung als getrennte Einheiten gesehen, aber wissenschaftliche Ergebnisse zeigen mehr und mehr, dass diese eng miteinander verbunden sind. Wohlbefinden umfasst daher weit mehr als nur die körperliche Gesundheit, sondern muss ganzheitlich verstanden werden“, sagt Beatriz Arantes. Die Studie belege, dass eine optimale Arbeitsplatzgestaltung das Wohlbefinden der Mitarbeiter und somit ihre Produktivität fördert.
Beachten Sie diese Prinzipien für eine ideale Arbeitsumgebung:
Vielzahl von Räumen
Schaffen Sie ein Ökosystem aus miteinander verknüpften Bereichen, die verschiedene Arbeitsweisen unterstützen und aus denen der Nutzer frei wählen kann.
Vielzahl von Arbeitsstilen
Ermöglichen Sie eine Auswahl an Arbeitsplatzlösungen, die Menschen dazu animieren, zu sitzen, zu stehen und sich zu bewegen, indem sie die Arbeit mit verschiedenen Technologien unterstützen.
Vielzahl von Präsenzen
Unterstützen Sie verschiedene physische oder virtuelle Präsenzformen an Arbeitsplätzen, beispielsweise durch Videokonferenz-Systeme, die die Interaktion mit anderen Menschen fördern.
„Unternehmen haben bereits auf den Wandel der Arbeitswelt in den letzten Jahren reagiert und sich und ihre Arbeitsumgebungen entsprechend angepasst: Es gibt Open Space und Desksharing statt Einzelbüros, flexible Arbeitsmodelle und ergonomische Möbel“, so Beatriz Arantes. „Unsere Studie zeigt, dass es jetzt Zeit für den nächsten Schritt ist. Patchwork-Arbeiten ist gefragt: Wer sich für jede Aufgabe die richtige Arbeitsumgebung und den richtigen Arbeitsstil aussuchen kann, ist zufriedener, motivierter und produktiver.“ Das werde in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Innovationskraft von Unternehmen sein. (mil)
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