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Creditreform

Ein lebenslanges Lernen wird heute vom Mitarbeiter verlangt, denn je offener ein Mitarbeiter neuen Anforderungen gegenübersteht, desto mehr kann er zur Sicherheit des Arbeitsplatzes beitragen. Qualifizierte Weiterbildung ist damit mindestens ebenso wichtig wie die Hochschulbildung, so das Ergebnis einer europaweiten Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie und des Instituts für Innovation und Technik.

Eine lernfreundliche Gestaltung von Arbeitsplätzen fördert die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Volkswirtschaften deutlich, so ein Fazit der Studie. Die Angestellten sollen durch ein vielfältiges Aufgabenfeld und Zusammenarbeit im Team fordert und gefördert werden. Auch andere Formen der betrieblichen und beruflichen Weiterbildung sind wichtig für die Innovationsfähigkeit, wie die Untersuchung in 28 europäischen Staaten im Auftrag des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung (Cedefop) zeigt.

Weiterbildung fördern

„Unternehmen haben ihre Innovations- und Zukunftsfähigkeit selbst in der Hand“, sagt Dr. Dieter Dohmen, der Direktor des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie in Berlin. „Wenn sie ihre Mitarbeiter fordern, indem sie sie am Arbeitsplatz mit umfassenden, vielfältigen Aufgaben betrauen und informelles Lernen fördern, dann profitieren auch die Unternehmen davon. Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass Weiterbildung eher noch relevanter als Hochschulbildung ist.

In Zukunft sollte daher die Weiterbildung ein höheres Gewicht in der Bildungspolitik bekommen und sollte auch in der Innovationsdiskussion mindestens auf eine Stufe mit der Hochschulbildung gestellt werden. Die Politik sollte daher die Rahmenbedingungen für die weitere Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung von Individuen und in Betrieben weiter verbessern und nachhaltig sichern, zzum Beispiel durch geeignete Finanzierungsinstrumente.“

Bewusstsein aufbauen

Dr. Ernst Hartmann, Leiter des Instituts für Innovation und Technik, ergänzt: „Die Politik kann dies durch Förderprogramme unterstützen. Zwei Faktoren sind dabei wichtig. Spezielle Forschungs- und Förderprogramme für das Lernen am Arbeitsplatz helfen dabei, das Bewusstsein in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aufzubauen und zu erhalten. Eine weitere, erfolgreiche Möglichkeit besteht darin, in Forschungs- und Innovationsprogrammen – etwa im Bereich der Produktionstechnik und der Informationstechnik oder der Mittelstandsförderung – Auswirkungen auf und Gestaltungsmöglichkeiten für das Lernen in der Arbeit mit zum Gegenstand zu machen. Für beide Ansätze gibt es in Europa – insbesondere in Nordeuropa, aber auch gerade in Deutschland – gute Beispiele.“ (al)

www.fibs.eu