Alpha-Tier wird von Alpha, dem ersten Buchstaben im griechischen Alphabet abgeleitet. Das Alpha-Tier ist also das erste seiner Gruppe und steht in der Rangordnung ganz oben. Danach kommen die Beta-Tiere, ganz unten sind die Omegas. Das war sehr sachlich. Doch wie reagieren viele Menschen emotional, wenn Sie an Alpha-Tiere denken?
Das Problem ist – die meisten Menschen denken gar nicht an diese Art eines Alpha´s, sondern an laute, egozentrische Persönlichkeiten. Meinst rührt diese Meinung von schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit. Ein dominanter Chef, eine laute Führungskraft, so bildet sich eine feste Meinung. Doch wahre Alpha´s sind ganz anders.
Die Frage ist doch immer: „Wie kann man Mitarbeiter so führen, dass sie mit Spaß und Freude die bestmögliche Leistung für ein Unternehmen liefern können. Die Antwort auf diese Frage liefert der optimale Status der Führungskraft.
Die Höhe des Status entscheidet über den Erfolg eines Gespräches, unabhängig davon, ob das Gespräch mit einem Mitarbeiter, Geschäftspartner oder Kunden ist. Im Verkaufsgespräch oder Verhandlungen punktet die Person mit dem höheren Statuts.
Doch um diesen zu erlangen gilt es, das Spiel mit dem Status zu beherrschen – passiv wie aktiv. Das bedeutet, es ist wichtig, passiv den Status seines Gegenübers zu erkennen und aktiv Statusgesten so einzusetzen, dass das Umfeld meinen Status akzeptiert. Insbesondere dann, wenn Sie Positionen mit einem hohen Status einnehmen wollen oder sogar müssen, wie beispielsweise Führungspositionen. Das ist eine Fähigkeit, die ein Alpha wie kein Zweiter beherrscht.
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Der Statushöhere sagt, was zu tun ist und der Statustiefere folgt ihm. Man spricht hier auch vom ‘Führer‘ und vom ‘Folger‘. Die besten Führungspersönlichkeiten sind die ‘Führer‘, das steckt bereits im Wort. Sie können Menschen bewegen und anleiten. Folger sind treue Arbeiter. Sie tun was ihnen gesagt wird.
Authentizität – Echtheit – ist heute wichtiger denn je. Ehrlichkeit und Berechenbarkeit sind gefragt. Mitarbeiter schauen zu ihrem Vorgesetzten auf, wenn dieser bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Alphas übernehmen gerne Verantwortung und sind sich auch der Konsequenzen bewusst. Sie gehen nicht leichtfertig mit den Menschen um, sondern werden ihrer Verantwortung gerecht.
Was genau macht den Charme des Status eines Alpha aus? Wahrer Status wird erarbeitet. Dazu gilt es, seine Fähigkeiten auszubauen, vor allem aber, seine Persönlichkeit zu entwickeln. Charismatische Persönlichkeiten sind heutzutage sehr gefragt. Die Menschen möchten nicht mehr mit Machtmenschen, die ihren totalitären Führungsstil ausleben, arbeiten. Sie möchten keine Vorschriften.
Ein wunderbares Beispiel für eine faszinierende Frau im Hoch-Status ist Madame Christine Lagarde. Seit Juli 2011 ist sie die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Viel höher geht es nicht. Aber auch sie ist ganz klar eine Frau die Führung übernimmt und das mit viel Charme und Stil.
Grundsätzlich gilt: Folger kommen weder in der Politik, noch in der Wirtschaft weit, es sind zukünftig Führungspersönlichkeiten gefragt, die zusätzlich über die viel diskutierte „soziale Kompetenz“ verfügen. Menschen die sich nicht über ihre Mitarbeiter stellen, sondern ihnen auf Augenhöhe begegnen. Ihnen Respekt und Wertschätzung vermitteln.
Alphas schaffen es, durch ihren gespielten tiefen Status, dass sich die Menschen bei ihnen wohl und sicher fühlen und gern von ihnen führen lassen. Ein Alpha hat innen einen hohen Statuts, spielt aber nach außen tief. Das ist für ihn ein geschickter Schachzug, damit er leichter seine Ziele erreicht. Da er auch in der Umsetzung seiner Zielen nicht bereit ist seinen Mitarbeiters von den Kopf zu stoßen verbündet er sich mit seinem ihnen. Dabei bezieht er jeden mit ein. Er baut Beziehungen auf, so dass sich die Mitarbeiter in seinem Umfeld wohlfühlen. Sie freuen sich, mit Respekt und Wertschätzung behandelt zu werden. Es gibt jedem Beteiligten ein gutes Gefühl, respektvoll, statt von oben herab, behandelt zu werden. Und so bilden sie ein Team in der Unterstützung seines Vorhabens und stehen hinter ihm. Damit ist klar: Alpha´s sind automatisch auch die größten Führungspersönlichkeiten unserer Zeit.
Ein Alpha ist leibhaftiges Charisma. Er lebt Charisma, in dem er Menschen wertschätzend behandelt und mit seinem ausgeprägten Kommunikationstalent wohlwollend führt. Charisma entsteht von innen. Es geht um die Einstellung und Denkweise des Menschen. Das, was jemand ausstrahlt. Eine Person, die mit sich im Reinen ist, wirkt charismatisch. Diese innere Klarheit entsteht nur durch Persönlichkeitsentwicklung. Deren Basis die Erkenntnis ist, nichts darstellen zu müssen, was man nicht ist. Im Gegenteil zeigt es sich darin, authentisch und ehrlich zu sein. Das ist die Kunst moderner Mitabeiterführung.
Marina Friess ist Autorin und Publizistin und darüber hinaus Dozentin für Eigenmarketing an der Steinbeis Hochschule Köln. Mit ihrer Firma Feminess – Female&Business ist sie am Weiterbildungsmarkt für Frauen aktiv.