Der Erfolg von bestimmten PR-Aktivitäten sei nur schwer messbar, räumt Christiane Diekmann ein. So habe schon der US-Unternehmer Henry Ford einst festgestellt: „Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“ Ford habe aber auch gesagt: „Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier.“
„Obwohl diese Zitate auch heute noch in aller Munde sind, wird nicht nur die Bedeutung von Werbung, sondern gerade auch von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit noch immer verkannt“, kommentiert Christiane Diekmann und warnt: „So werden jede Menge Ressourcen verschenkt und dem presseaffineren Mitbewerber zugespielt.“ (mil)
Beachten Sie diese Tipps:
Prägnant zu Wort melden
„Auch wer nur wenig mitzuteilen hat, sollte sich in regelmäßigen Abständen prägnant zu Wort melden“, rät die Expertin. Ihrer Erfahrung nach werde die Pressearbeit aber gerade in vielen mittelständischen Unternehmen schnell mal zwischen Buchhaltung und Ablage erledigt oder auf Auszubildende abgewälzt. „Dabei sollte sie eigentlich Chefsache sein“, sagt Diekmann. Bei den Entstehungsgeschichten vieler erfolgreicher Unternehmen sei neben der Vision, unermüdlicher Arbeit und einem unerschütterlichen Glauben auch immer eine gehörige Portion Öffentlichkeitsarbeit mit im Spiel gewesen. „Eine positive öffentliche Darstellung entriegelt Türen zu neuen Kunden und Geschäftspartnern sowie zu Banken“, betont Diekmann. „Auf diesen wichtigen Faktor sollten Unternehmen nicht einfach verzichten.“ Und in Anlehnung an die Ford-Zitate fragt sie rhetorisch: „Was nutzen die besten Produkte und innovativsten Ideen, wenn daraus doch nur ein ,Enten-Ei’ wird?“
Medien als Multiplikatoren einbinden
Nur jedes vierte Unternehmen nutze laut Diekmann eine gezielte Pressearbeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei seien Printmedien wie Tages- und Fachzeitungen, Hör- und Rundfunk und nicht zu vergessen das Internet ideale Multiplikatoren. „Sie steigern den Bekanntheitsgrad, schärfen das Image und schaffen eine Vertrauensbasis zu neuen Kunden.“ Bei Mitteilungen an die Presse gelte der Grundsatz: „Sprich nur, wenn es auch etwas zu sagen gibt.“
Kriterien für Pressemitteilungen beachten
„Pressemitteilungen müssen aktuell, aussagekräftig und interessant sein.“ Nicht jede Kleinigkeit eigne sich zur Veröffentlichung. „So werden aus Pressemitteilungen schnell mal Werbetexte gemacht, die dann doch besser in der Anzeigenabteilung aufgehoben wären“, berichtet Diekmann. Klassische Themen für Pressemitteilungen seien zum Beispiel Produktneuheiten, Geschäftsberichte, Firmenjubiläen, Umstrukturierungen im Unternehmen sowie Positionswechsel im Amt des Geschäftsführers, des Prokuristen oder von Vorstandsmitgliedern. Untermauern sollten den Text aussagekräftigen Fotos, die auf jeden Fall ein Profis anfertigen müsse. „Laienhafte Aufnahmen behält man am besten im Familienalbum“, unterstreicht Diekmann.
Journalisten einladen
Bei Messen empfiehlt es sich, Journalisten zum Pressegespräch einzuladen und die Pressefächer zu belegen. Professionell organisierte Jahres- beziehungsweise Halbjahres-Pressemappen werten die Referenzlisten für Kunden auf.
Internet ergänzend nutzen
Ein weiterer Fokus sollte auf Online-PR, Newsletter und Blogs liegen, wobei Webkommunikation ihre eigene Sprache spricht: „Kurz, knackig, unterhaltsam, emotional – und sie eignet sich vorrangig für B2C-Unternehmen“, so Diekmann. Natürlich schrumpfe in Zeiten des „World Wide Web“ der Zeitungsmarkt und damit ändere sich auch der Anspruch an die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Denn in der Online-Welt werde klassische Berichterstattung kaum wahrgenommen. „Aber so schnell werden die Zeitungen nicht komplett verschwinden, vor allem nicht die Fachpresse“, betont Diekmann sie. Im Internet sieht sie derzeit eine wichtige Ergänzung, aber keinesfalls einen Ersatz: „Vor allem im B2B-Bereich gestaltet sich das weltweite Netzwerk noch schwerfällig.“
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kurz, prägnant, gut.