Firmen denken offenbar um: Gut zwei Drittel der deutschen Unternehmen (79 Prozent) sind überzeugt, dass sie viel Potenzial verschenken, wenn sie Mütter bei einer Rückkehr in den Beruf nicht unterstützen, geht aus der Umfrage hervor.An der Erhebung beteiligten sich über 19.000 Geschäftsinhaber und Führungskräfte in 98 Ländern. Der deutsche Teil der Befragten war zu 59 Prozent der Meinung, dass berufstätige Mütter wertvolle Fähigkeiten und Fachkenntnisse mitbringen.
Hilfreiche Parameter
Um den Spagat zwischen Beruf und Familie zu erleichtern, halten Firmen die folgenden Parameter für hilfreich:
• flexible Arbeitszeiten
• größere Nähe zum Wohnort
• Teilzeitstellen
• Option, zumindest in einigen Fällen Geschäftsreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen
Weitere Ergebnisse im Überblick
• 55 Prozent der Studienteilnehmer wissen aus eigener Erfahrung, dass Frauen bei der Rückkehr ins Berufsleben mobiler arbeiten möchten.
• Insgesamt 14 Prozent der Befragten gaben an, in ihrem Umfeld hätten Mitarbeiterinnen ihren Mutterschaftsurlaub stark gekürzt (unter drei Monaten).
• Für knapp die Hälfte (49 Prozent) ist die geographische Nähe zwischen Wohnort und Büro einer der wichtigsten Faktoren bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
• Für 31 Prozent der Studienteilnehmer bieten Videokonferenzen als Ersatz für Geschäftsreisen eine große Entlastung für berufstätige Mütter.
Anpasssung an die Bedürfnisse
„Studien belegen, dass die Benachteiligung von Frauen im Job einige Länder bis zu 27 Prozent ihres Pro-Kopf-Einkommens kostet“, sagt Celia Donne, Global Operations Director bei Regus. „Firmen mit mehr Frauen im Vorstand wirtschaften hingegen vielfach profitabler. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen ihre Arbeitsmodelle besser an die Bedürfnisse berufstätiger Mütter anpassen. Sonst müssen sie nach der Rückkehr aus dem Mutterschutz allzu oft feststellen, dass der Spagat zwischen beruflichen und privaten Pflichten sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Es überrascht nicht, dass immer mehr Mütter nach flexiblen Arbeitsmodellen verlangen. Firmen sollten die Forderung ernst nehmen, dann werden sie auch mit produktiven und loyalen Mitarbeitern belohnt.“
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