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Creditreform

Die beste Bonität nützt nichts, wenn sie niemand kennt. Deshalb hat Creditreform CrefoZert entwickelt – ein Zertifikat für bisher lückenlos gezeigtes gutes Geschäftsgebaren sowie eine gute Prognose. Die Kriterien sind streng. Das macht die Auszeichnung so wertvoll.

Rekordmeister, Rekordumsätze, Rekordvermögen: Der FC Bayern München spielt sportlich und wirtschaftlich in einer eigenen Liga. Erfolgreichen Fußball und solide Zahlen bieten aber auch andere Bundesligisten. Gradmesser für den sportlichen Erfolg ist dabei üblicherweise die Tabelle – und wie ein Verein wirtschaftlich dasteht, lässt sich nach allgemeiner Meinung zuverlässig an der Bilanz ablesen. Tatsächlich ist die Sache komplizierter. Denn das Zahlenwerk ist nicht mit einem schnellen Blick zu interpretieren wie eine Bundesligatabelle, in der Punkte und Tore über die Platzierung entscheiden.

Borussia Mönchengladbach ist deshalb einen eigenen Weg gegangen, um für Transparenz zu sorgen und die gute Bonität herauszustellen. Der Club vom Niederrhein, bekannt für solides Wirtschaften, hat sich gefragt: Was nützt eine gute Bonität, wenn sie nur wenige kennen? Darum hat er sich vor gut einem Jahr als erster Fußballbundesligist von Creditreform zertifizieren lassen. Nach einer strengen Überprüfung seiner wirtschaftlichen Situation erhielt der Verein „CrefoZert“ – eine Auszeichnung für ein bisher lückenlos gezeigtes gutes Geschäftsgebaren sowie eine gute Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf. Damit gehört die Borussia zu dem exklusiven Club von etwa 1.000 meist mittelständischen Unternehmen in Deutschland, denen Creditreform in jedem Jahr per Zertifikat bescheinigt, dass sie über eine sehr gute Bonität verfügen. Ob Großhändler, Autohaus, Maschinenbauer oder Fertighausanbieter – in jeder Branche gibt es ausgezeichnete Firmen.

„Nach der Creditreform Wirtschaftsdatenbank mit mehr als vier Millionen eingetragenen Firmen könnten nach aktueller Datenlage jährlich etwa 20.000 Unternehmen ausgezeichnet werden. Demnach erfüllen lediglich 0,5 Prozent die Voraussetzungen für CrefoZert“, sagt Roland Reiser, Teamleiter Projekte und Vertrieb bei Creditreform. Die Hürden seien bewusst hoch gesteckt, nur harte Kriterien sichern Qualität und machen das Zertifikat wertvoll. Und das ist es in besonderem Maße: „Die Ausfallquote der zertifizierten Unternehmen bewegt sich im Promillebereich“, so Reiser.

Der Prüfprozess verläuft in drei Stufen: Wichtigstes Kriterium für ein positives Ergebnis ist ein guter Bonitätsindex. Diese Kennzahl ermittelt Creditreform mit modernsten statistischen Methoden auf Basis von umfangreichen Informationsquellen. Dazu zählen das Debitorenregister Deutschland, Creditreforms eigene Zahlungserfahrungen durch Übernahme des Forderungsmanagements und verlässliche Meldungen über negative Zahlungserfahrungen. Je höher der Wert des Bonitätsindex ist, desto höher kalkuliert Creditreform das Risiko des Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht und vollständig nachzukommen. Der Bonitätsindex reicht auf einer Skala von 100, bei einer sehr guten Bonität, bis 600, wenn harte Negativmerkmale vorliegen. CrefoZert verlangt einen Wert zwischen 100 und 249.

Beständigkeit zahlt sich aus

Neben dem Bonitätsindex prüft Creditreform auch aktuelle und vollständige Jahresabschlüsse. Ein Unternehmen, das die Auszeichnung beantragt, muss mindestens drei Jahre wirtschaftsaktiv sein und mit mindestens zwei vollständigen Bilanzjahren lückenlos die in der Vergangenheit gezeigte Performance dokumentieren. Das quantitative Creditreform Rating sollte ein Urteil zwischen CR1 (einjährige Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,07 Prozent) und CR7 (0,73 Prozent) haben oder durch ein gültiges externes Rating einer anerkannten Ratingagentur mindestens eine Note im Investmentbereich zeigen.

Stimmen Bonitätsindex und Rating, befragt Creditreform das Unternehmen intensiv vor Ort zur aktuellen Situation sowie zu seinen Zukunftsperspektiven. Lassen sich auch daraus keine maßgeblichen Bonitätsrisiken erkennen, erhält die Firma die begehrte Auszeichnung. Bei etwa 20 Prozent der Unternehmen, die das Zertifikat beantragen, ist das nicht der Fall. CrefoZert gilt höchstens ein Jahr. Die Kosten der Zertifizierung bewegen sich im niedrigen vierstelligen Bereich.

Im Geschäft mit Wirtschaftsinformationen gibt es viele Zertifikate und Siegel. Üblicherweise verknüpfen Auskunfteien die Vergabe jedoch nur an ein einziges Kriterium: die Eigenauskunft. Sie initiieren keinen separaten Zertifizierungsprozess, so wie das bei CrefoZert üblich ist. Aber gerade der macht die Auszeichnung besonders wertvoll. Die zertifizierten Unternehmen wissen, dass die bescheinigte gute Bonität ihre Verhandlungsposition gegenüber Kunden, Lieferanten und Kapitalgebern stärkt. Das Bonitätssiegel dokumentiert ihre Beständigkeit – das ist auch für die Mitarbeiter ein positives Signal. Hinzu kommt: Die Zertifizierung wird in die Creditreform-Auskunft aufgenommen. So erhalten Geschäftspartner bereits beim Abruf einer Auskunft den Hinweis auf die außergewöhnlich gute Bonität. Aber auch auf anderen Kommunikationsplattformen lässt sich das CrefoZert-Logo einpflegen. Da wo Finanzkommunikation besonders wichtig ist, findet man CrefoZert. Zum Beispiel auf Plattformen zu Unternehmensverkäufen, auf eigenen Homepages und in Stellenanzeigen.

Wertvoll für die Eigenwerbung

Viele Unternehmen nutzen CrefoZert, um ihr Image zu stärken, und stellen das Siegel in ihrem Außenauftritt deutlich heraus – auf der Website, in E-Mail-Signaturen, auf den Geschäftspapieren oder in Form einer Urkunde, die sie in ihren Geschäftsräumen oder bei internationalen Messen präsentieren. „Manche Firmen wünschen sich das Zertifikat sogar in arabischer oder chinesischer Sprache“, sagt Reiser.

Abgesehen von Borussia Mönchengladbach kommen nach ersten Analysen sicherlich noch einige weitere Vereine und gemeinnützige Gesellschaften für die Auszeichnung mit CrefoZert infrage. Das zeigen auch die jüngsten Auszeichnungen für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) – Seniorenzentrum Weimar sowie für den DRK-Kreisverband Weimar.