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Creditreform

Creditreform ist bekannt als Anbieter qualifizierter Wirtschaftsinformationen. Was viele nicht wissen: Das Unternehmen ist auch ein Top-Arbeitgeber für IT-Spezialisten und bietet exzellente Karrierechancen. Eine aktuelle Studie vergibt Bestnoten in der Kategorie Finanzdienstleistung.

Der junge Software-Entwickler aus Rumänien, der vor ein paar Monaten bei Armin von Büchau im Büro saß, entsprach genau dem Anforderungsprofil. Der Personalleiter des Verbands der Vereine Creditreform hatte dieses Profil eigens für eine zu besetzende Stelle entwickelt: fachlich sehr versiert, teamfähig, sympathisch. Allein: Der Bewerber sprach kaum Deutsch. „Wir wollten ihn trotzdem gerne für uns gewinnen. Also haben wir ihm einen Deutschkurs am Goethe-Institut finanziert“, erzählt von Büchau. Die Episode macht deutlich, wie sich die Kräfteverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt – insbesondere für IT-Spezialisten – verschoben haben: Bewerber befinden sich in einer starken Position. Sie können nicht selten zwischen mehreren attraktiven Job-Offerten wählen, und die Arbeitgeber müssen sich zunehmend anstrengen, um potenzielle Kandidaten für sich zu begeistern.

Auszeichnung für Creditreform

Seit kurzem kann Personalleiter von Büchau im Wettstreit um Talente einen weiteren Trumpf einsetzen: Creditreform ist von unabhängiger Seite bescheinigt worden, ein Top-Arbeitgeber für IT-Spezialisten zu sein. In der von der Zeitschrift „Focus Money“ initiierten Studie „Top-Karrierechancen“ erhielt die Gruppe in der Kategorie Finanzdienstleistung die Bestbewertung. Die Autoren kamen nach der Auswertung einer Vielzahl von Karriereaspekten (unter anderem Personalentwicklung, Innovationskraft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gesundheitsförderung, Bezahlung) zu dem Schluss, dass Creditreform auf vielen Feldern Standards setzt. Die Konkurrenz war groß. Die Studie untersuchte insgesamt etwas mehr als 4.700 Unternehmen, die sich auf 38 Branchen verteilten, in denen sich Informationstechnikern Betätigungsmöglichkeiten bieten. Auf den Plätzen hinter Creditreform landeten so renommierte Arbeitgeber wie Interhyp, der größte Vermittler von Immobilienfinanzierungen in Deutschland, Union Investment, die Investmentgesellschaft der DZ Bank, oder die Bausparkasse Schwäbisch Hall. „Wir freuen uns über die Auszeichnung. Sie belegt, dass wir für IT-Kräfte eine Menge zu bieten haben“, sagt von Büchau.

Sicherheit schlägt hohe Entlohnung

Was sind das für Assets, mit denen Creditreform auf dem Arbeitsmarkt punktet? Zumal in einer Region wie dem Großraum Düsseldorf, wo neben zahlreichen Startups auch viele bekannte Unternehmen aus der IT- und Telekommunikationsbranche zu Hause sind und um High Potentials werben. Zum Beispiel das Hotelvergleichsportal Trivago, das in jedem Jahr etwa 300 Software-Entwickler einstellt. Muss ein Arbeitgeber da mit hohen Gehältern locken? „Das ist es nicht. Wir bieten attraktive Konditionen, aber mit Gehältern, wie sie mitunter in Konzernen üblich sind, können wir nicht konkurrieren. Wir sind Mittelstand“, betont von Büchau. Dafür biete Creditreform besonders sichere Arbeitsplätze. Sparprogramme, denen aufgrund von Outsourcing-Prozessen ganze IT-Abteilungen zum Opfer fallen, habe es – anders als in dem einen oder anderen Konzern – noch nie gegeben. Und im Unterschied zu manchem Startup, dessen Zukunft unsicher sei, könne der Informationsdienstleister auf ein bewährtes Geschäftsmodell und eine lange Tradition verweisen.

Im Neusser Stammhaus beschäftigt der Verband etwa 470 Mitarbeiter (dazu kommen weitere 50 bei der Accredis GmbH in Hürth), etwa 300 von ihnen sind in der IT oder in IT-nahen Bereichen beschäftigt. Zehn bis zwölf Positionen muss die Personalabteilung in jedem Jahr neu besetzen – weil Kollegen altersbedingt ausscheiden, neue Projekte erledigt werden müssen oder Mitarbeiter sich anders orientieren. Letzteres ist jedoch eher selten der Fall, die Fluktuation ist sehr gering. Wer einmal einen IT-Job bei Creditreform ergattert hat, bleibt häufig sehr lange. Ein Grund dafür sind die exzellenten Aufstiegschancen, gerade in der IT. Das Unternehmen schreibt sämtliche zu besetzenden Stellen zunächst intern aus. Auch Führungsaufgaben werden üblicherweise aus den eigenen Reihen besetzt. Die hauseigene Akademie oder Kurse bei externen Bildungsdienstleistern bieten vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung. Und wer sich parallel zum Job an einer Hochschule oder Fachhochschule einschreiben möchte, erhält ebenfalls Unterstützung. „Wir finanzieren das Studium zunächst komplett, vereinbaren mit den Kandidaten aber einen Rückzahlungsplan. Wer nach Studienabschluss mindestens drei Jahre bei uns bleibt, muss die Kosten nicht erstatten“, erläutert von Büchau.

» Creditreform hat für IT-Kräfte eine Menge zu bieten.«
Armin von Büchau, Verband der Vereine Creditreform

Bisher hat der Personalleiter stets sämtliche offenen IT-Stellen besetzen können – wenn auch nicht immer zum frühestmöglichen Termin. Dabei hat sich das Recruiting verändert. Statt klassischer Stellenanzeigen setzt Creditreform immer stärker auf eine gute Präsenz in beruflichen Netzwerken wie Xing oder Linkedin, forciert persönliche Empfehlungen und intensiviert den Kontakt zu Hochschulen. So besucht von Büchau gemeinsam mit Antje Nowack, Abteilungsleiterin Forschung und Grundlagen, regelmäßig Lehrstuhlinhaber, um Creditreform als potenziellen Arbeitgeber ins Gespräch zu bringen. Die durch ein Siegel dokumentierte Auszeichnung als Top-Arbeitgeber für IT-Spezialisten will der Personalleiter künftig in der Außendarstellung einsetzen – bei Stellenanzeigen, Messeauftritten oder als Bestandteil der Mail-Signaturen der Mitarbeiter. „Als Anbieter qualifizierter Wirtschaftsinformationen hat Creditreform einen hohen Bekanntheitsgrad. Aber nur wenige kennen uns als Arbeitgeber für IT-Spezialisten“, so von Büchau.

Allrounder sind gefragt

Gesucht sind eher Generalisten als Spezialisten, denn die Aufgabenstellungen wechseln häufig. Gearbeitet wird in abteilungsübergreifenden Teams und mit modernster Technik, die Hierarchien sind sehr flach. „Bei uns hat noch nie jemand gekündigt, weil ihm die Arbeit zu wenig Abwechslung geboten hat“, meint der Personalleiter. Bei gestandenen IT-Mitarbeitern, die viele Jahre in anderen Unternehmen gearbeitet haben, sei jedoch genau das mitunter eine Hürde für einen Wechsel. „Mancher Bewerber schreckt vor der Komplexität der Aufgaben zurück, weil er bei seinem angestammten Arbeitgeber sehr stark auf eine Tätigkeit spezialisiert ist.“ Wie die Studie von „Focus Money“ zeigt, kann Creditreform auch beim Thema Work-Life-Balance stark punkten – also einem Bereich, der vor allem jungen Bewerbern besonders wichtig ist. Die Arbeitszeiten sind sehr flexibel und es gibt großzügige Home-Office-Regelungen. „Was wir nicht bieten, sind Lebensarbeitszeitkonten“, sagt von Büchau. Zusätzliche Attraktivität als Arbeitgeber verspricht er sich von dem wohl 2020 zu beziehenden Neubau. „Dann arbeiten alle unter einem Dach und sind nicht mehr über mehrere Standorte verteilt.“ Alle Wünsche kann die Personalabteilung jedoch nicht erfüllen. So musste von Büchau vor einiger Zeit einem Bewerber absagen, der seinen Hund mit ins Büro bringen wollte.