„Privatanleger mögen thematische, betagetriebene Investments“, sagt Jim O’Neill. Der scheidende Chef der Vermögensverwaltung von Goldman Sachs muss es wissen, steht er doch wie kein anderer für Trend-Investments etwa in Schwellenländer: Nach den BRIC (Brasilien, Russland, Indien, China) erfand der Volkswirt 2005 das Next-11-Konzept, bei dem in Schwellenländern aus der zweiten Reihe investiert wird, die heute noch klassische Entwicklungsländer sind. „Das Beispiel von O’Neills Next-11-Fonds steht stellvertretend für die europäische Fondsbranche“, mahnt Branchenkenner Ali Masarwah von Morningstar. Diese sei „angewiesen auf neue Fonds und die spannenden Begleitstories, die anscheinend die Phantasie der Anleger wecken und sie motivieren, ihr Geld locker zu machen“. Ein Blick auf die Morningstar-Absatz-Statistik belege, dass die Fondsanbieter „wie Junkies“ an den neuen Trend-Stories hängen: „Ohne neue Produkte hätten die Fondsanbieter 2012 Abflüsse von 14 Milliarden Euro aus Aktienfonds hinnehmen müssen.“ Anleger sollten bedenken: „Wer einen modisch klingenden Fonds kauft, erwirbt gebündelt solche Wertpapiere, die bereits gut an der Börse gelaufen sind“, warnt Fondsexperte Ali Masarwah. Dann aber seien die Kursphantasien bereits weitgehend eingepreist – und die Gefahr von Rückschlägen entsprechend groß.
Finanzen
Investmentfonds: Vorsicht vor vermeintlichen Trend-Stories
Redaktion | 01. März 2013 | 0 Kommentare
Wir freuen uns über Diskussionen und Ihre Kommentare.
Durch Ihre Kommentare sollen bereichernde Debatten entstehen, an denen sich andere Nutzer gerne beteiligen. Tabu sind Beleidigungen, Schmähreden, Diskriminierungen und die unerlaubte Veröffentlichung persönlicher Daten. Bitte verstecken Sie sich nicht hinter Pseudonymen, sondern nutzen Sie Klarnamen. Die Redaktion sieht von der Veröffentlichung von Kommentaren ab, die diesen Regeln nicht genügen. Gleiches gilt für Kommentare mit kommerziellem Interesse.