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Creditreform

Betrachtet man Konsumgüterindustrie und Handel, so gab es in Europa im ersten Halbjahr 2013 deutlich weniger Deals und ein niedrigeres Transaktionsvolumen als im Vorjahreszeitraum – während sich der Konsolidierungstrend in Asien deutlich verstärkte.

Im ersten Halbjahr gab es laut einer Studie von PwC lediglich 48 Transaktionen mit europäischem Zielunternehmen, verglichen mit 100 Deals mit asiatischem sowie 63 mit nordamerikanischem Ziel. Beteiligten sich Investoren aus Übersee im Jahr 2012 noch mit fast neun Milliarden US-Dollar an europäischen Unternehmen, sank dieser Wert im ersten Halbjahr 2013 auf 616 Millionen US-Dollar.

In umgekehrter Richtung gaben europäische Käufer mit 8,11 Milliarden US-Dollar zwar deutlich mehr aus, im Gesamtjahr 2012 hatten Unternehmen und Fonds aus Europa jedoch noch mehr als 43 Milliarden US-Dollar in Asien, Amerika und Afrika investiert. Für die zweite Jahreshälfte prognostizieren die Branchenexperten von PwC allerdings eine eher lebhaftere Marktentwicklung, auch in Europa: „Angesichts sinkender Konsum ausgaben in den meisten EU-Ländern sind viele Unternehmen dazu gezwungen, neue Märkte und Marktsegmente zu erschließen, so dass Übernahmen und Beteiligungen verstärkt in den Fokus rücken“, begründet PwC-Partner Gerd Bovensiepen, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter. Übrigens: Zwar treten bei den meisten Deals nach wie vor Unternehmen als Käufer auf – Finanzinvestoren gewinnen jedoch an Bedeutung. Waren Private-Equity-Fonds und andere Beteiligungsunternehmen 2012 nur an knapp 26 Prozent aller Deals beteiligt, waren es im ersten Halbjahr 2013 schon 28,9 Prozent. Gemessen am Transaktionsvolumen wiegen Engagements der Finanzinvestoren sogar noch schwerer.