Unternehmen ringen sich aus zwei Gründen zu Investitionen durch: „Entweder wollen sie ihre Substanz pflegen, erhalten und erneuern – oder sie möchten wachsen und investieren in Infrastruktur und Personal“, sagt Markus Beumer, der für das Mittelstandsgeschäft zuständige Commerzbank-Vorstand. Seine aktuelle Umfrage aus der Reihe „UnternehmerPerspektiven“ unter mehr als 4.000 Betrieben ist dieser grundsätzlichen Motivation nachgegangen (siehe Grafik).
Die gute Nachricht: Am fehlenden Geld liegt es nicht, wenn Betriebe sich mit Investitionen zurückhalten. Auf die Frage, ob generell bei der Planung und Durchführung von Investitionen Finanzierungsprobleme eine Rolle spielen, antworten nur 17 Prozent mit Ja. Eine ähnlich positive Einschätzung geben sie zu langfristigen Investitionen.
Auch fehlendes Eigenkapital hindert nur wenige Unternehmen daran zu investieren (15 Prozent). Zwei Drittel aller Befragten (66 Prozent) wollen Investitionen möglichst ohne Fremdkapital von Banken und Sparkassen stemmen. Aus Sicht von parallel befragten Wirtschaftswissenschaftlern ist das aber wenig sinnvoll: Sie sehen in der Nutzung von Fremdkapital mehrheitlich eine „volks- und betriebswirtschaftlich sinnvolle Option“, die Firmen gleichberechtigt prüfen sollten. Beumer sieht das als Vertreter eines Kreditinstituts naturgemäß ähnlich: „Es stellt sich die Frage, ob eine Kreditaversion der Unternehmen dazu führt, dass langfristige strategische Investitionen nicht getätigt werden – da sich diese aus dem Cashflow oder dem Eigenkapital allein nicht finanzieren lassen?“