Viele Anleger treibt derzeit die Frage um: Sollten sie nach zehn Jahren Hausse noch Aktien kaufen? Besser geht es Fondssparern. Sie kann die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt kalt lassen.
Ob Aktien noch günstig oder bereits zu teuer sind, sich also ein Kauf oder Verkauf lohnt, zählt zu den meistdebattierten Themen der Finanzwelt. Selbst erfahrene Profis scheitern bei der Prognose, wie sich die Märkte entwickeln werden. Daher zählt die Frage nach dem richtigen Einstiegs- oder Verkaufszeitpunkt zu den schwierigsten überhaupt. Eine bewährte Alternative zu einem Einmalinvestment ist ein Sparplan.
Denn wer regelmäßig Geld anlegt, muss sich um den optimalen Zeitpunkt keine Gedanken machen. Bei einem Sparplan investiert ein Anleger jeden Monat oder jedes Quartal einen gleich hohen Betrag in einen oder mehrere Investmentfonds. In einer schlechten Börsenphase, wenn die Kurse also nachgeben, erhält er für sein Kapital mehr Anteile, in guten Zeiten weniger.
Automatisch antizyklisch investieren
Damit verhält er sich automatisch wie ein antizyklisch handelnder Investor, der in schlechten Zeiten nachkauft und sich in guten Zeiten eher zurückhält.
Was dieses Verhalten Fondssparern bringt, zeigt der sogenannte Cost-Average-Effekt: Durch die starken Schwankungen an den Börsen fällt der durchschnittliche Anteilspreis des Fonds. Der Anleger profitiert also vom eigentlich gefürchteten Auf und Ab der Notierungen. Die Gefahr bei einer Einmalanlage besteht dagegen darin, dass sich Anleger von einem guten Umfeld zu stark blenden lassen und kaufen, wenn die Kurse hoch stehen.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Jahr 2000, als die Begeisterung für Aktien keine Grenzen kannte: Zum Höhepunkt der Interneteuphorie waren die Zuflüsse in Aktienfonds hierzulande mit knapp 74 Milliarden Euro so groß wie nie. Doch wer damals einstieg, hatte in eine Blase investiert.
Ein Sparplan diszipliniert
Ein Sparplan dagegen diszipliniert den Anleger. Er muss auch in schlechten Zeiten weiter investieren und stoisch durchhalten, selbst wenn die Stimmung an den Märkten schlecht ist. Schließlich verbilligt sich in solchen Phasen der durchschnittliche Einstiegskurs für den Fondssparer. Und wer über Jahrzehnte Geld zurücklegt, kann Krisen locker aussitzen.
Auch wer den Sparplan nach längerer Laufzeit auflösen will, kann nach dem gleichen Prinzip agieren und den Betrag in Tranchen aufteilen und mehrere Jahre in risikoärmere Anlagen umschichten. Dann lässt sich das Risiko eines falsch gewählten Zeitpunkts auch beim Ausstieg reduzieren.