“Unternehmerische Chefaufgaben” sind die Themen, die über die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens entscheiden. Diese Themen sollten daher „eigentlich“ Ihren Arbeitsalltag als Unternehmerin und Unternehmer bestimmen.
Anders ausgedrückt: Es sind die Themen, die Sie im Laufe eines Geschäftsjahres neben dem Tagesgeschäft “auch noch” unbedingt im Auge haben und bearbeiten sollten. Diese Themen sind “wichtiger” als Ihr Tagesgeschäft. Aber das Tagesgeschäft kommt oft “dringender” daher – und deshalb kommen die Chefaufgaben immer mal wieder unter die Räder.
Nochmals anders ausgedrückt: Die Chefaufgaben sind die Aufgaben, mit denen Sie “am Unternehmen arbeiten” und nicht (nur) im Unternehmen.
Die nachfolgende Abbildung gibt einen Eindruck über die Chefaufgaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Aus Beratersicht ist es sinnvoll, mit dem Start eines neuen Jahres die eigenen Chefaufgaben festzulegen und im Rahmen einer „Jahresarbeitsplanung“ auch zu terminieren. Denn so gelingt es, die jeweilige Chefaufgaben zur “richtigen” Zeit zu erledigen. Zum Beispiel das Gespräch mit dem Steuerberater über den Jahresabschluss vor dem Jahresgespräch mit der Bank zu terminieren und die Gespräche mit den Mitarbeitenden eben nicht in der Hochsaison zu führen. Eine solche Jahresarbeitsplanung schafft Überblick und Sicherheit.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sagen mir an dieser Stelle: Das ist mir zu aufwändig oder auch, das ist nicht wirklich realistisch. In diesem Fall lautet mein Alternativvorschlag:
Nehmen Sie sich eine Stunde pro Woche Zeit. Legen Sie diese Stunde in eine typischer Weise störungsarme Zeit. Machen Sie diese Stunde zu 100 Prozent störungsfrei: Smartphone ausschalten, E-Mail-Benachrichtigungen ausschalten, Telefon umstellen, Schild an die Tür „nicht stören“. Und nehmen Sie sich pro „frier oder stiller Stunde“ ein oder zwei Ihrer Chefaufgaben zu Brust.
Die Erfahrungen von Unternehmerinnen und Unternehmern damit: Es ist erstaunlich, wie viel ich in dieser „stillen Stunde“ inhaltlich und auch mengenmäßig schaffe und wie meine Gedanken sich auf ein Thema konzentrieren und dieses voranbringen.
Probieren Sie es einfach aus!
Auch im Kreditgespräch mit Ihren Banken sollten Sie dieses Thema mit erwähnen – so geben Sie einen konstruktiven Einblick in Ihren Arbeitsstil, was die Gesamtbeurteilung nur positiv beeinflussen kann.
Weitere Hinweise finden Sie auf www.kmu-chefaufgaben-check.de. Dort können Sie nach einer Kurz-Registrierung auch ein Arbeitsblatt für Ihr praktisches Tun herunterladen.
Zum Autor:
Carl-Dietrich Sander kennt beide Seiten des Besprechungstisches in Finanzierungsfragen: 20 Jahre war er in der Firmenkundenbetreuung von Banken tätig, zuletzt neun Jahres als Vorstandsmitglied der Volksbank Neuss. Seit 1998 ist er selbstständig als freiberuflicher UnternehmerBerater: Trainer, Berater, Fachautor rund um die Themen Liquidität, Finanzierung, Rating, Bankenkommunikation. Unter anderem für die NRW.BANK hält er Unternehmer-Seminare. Sein Buch aus dem NWB-Verlag „Mit Kreditgebern auf Augenhöhe verhandeln“ ist eines der umfassenden Arbeitsbücher für Unternehmer und Berater zu seinem Themenkreis. Im Bundesverband „Die KMU-Berater“ leitet er die Fachgruppe Finanzierung-Rating.
http://www.cd-sander.de