In vielen kleinen und mittleren und auch mittelständischen Unternehmen besteht die Finanzierungsstrategie aus einer Summe von Einzelfall-Entscheidungen: Immer wenn ein Finanzierungsthema ansteht, wird dieses behandelt. Man könnte das auch die „von-der-Hand-in-den-Mund-Strategie“ nennen. In der Bilanz dieser Unternehmen führt das bereits nach einigen Jahren zu einer – aus Beratersicht – ungeordneten Gemengelage.
Was in der Realität dann leider oft ebenfalls dazu gehört: „Eigentlich“ hat das Unternehmen keine Übersicht über seinen Finanzierungs-Mix. Und auch keine Idee, wie es diesen ordnen und weiter entwickeln will. Also keine Finanzierungs-Strategie.
Was wären in dieser Situation wichtige Schritte?!
- Bestandsaufnahme aller (!) Finanzierungsbausteine in einer übersichtlichen Tabelle mit allen entscheidenden Kenngrößen für jeden Baustein. Übrigens inklusive der Wiedervorlagetermine, zu denen Sie aktiv werden sollten – oder besser wollen!
- Bestandsaufnahme ebenso aller Sicherheitenverträge. Hier sind die Informationsdefizite oft noch größer. Lesen Sie dazu auch den Beitrag zur Sicherheitenstrategie.
- Klarheit gewinnen über die eigene Verhandlungsmacht-Position. Dazu sollten Sie wissen, wie Ihr Unternehmen von Ihren Banken geratet worden ist und wie deren Kapitaldienstfähigkeitsberechnung aussieht. Und Sie sollten wissen, wie hoch Ihre Banken den „Blankoanteil“ Ihres jeweiligen Kreditengagements einschätzen (Kreditvolumen abzüglich Sicherheiten in der Bewertung der Bank). Außerdem gehört die Kenntnis des Creditreform-Bonitätsindex dazu (denn von dem ist abhängig, wie leicht Sie für Ihr Unternehmen an alternative Finanzierungsinstrumente heran kommen).
- Der Blick nicht nur auf das nächste Finanzierungs-Thema richten, sondern auf den voraussichtlichen Bedarf für die nächsten ein bis zwei Jahre – sowohl bei Investitionen wie für den Betriebsmittelbedarf (also Kontokorrentkreditlinien). Damit Sie zukünftigen Bedarf bereits in Ihre heutigen Entscheidungsvorbereitungen einbeziehen können.
- Der Blick auf die Risikotragfähigkeit Ihrer Hausbank – bzw. Ihrer hoffentlich zwei etwa gleich stark kreditgebenden Hausbanken. Lesen Sie dazu auch den Beitrag zur Ertragsentwicklung der Banken.
- Der Aktivitätenplan der nächsten sinnvollen Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen, die Sie sich auf Basis der Schritte 1 – 5 setzen.
Weitere Anregungen rund um Ihre Finanzierungsstrategie finden Sie in dem einen oder anderen Beitrag in dieser Reihe.
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Anmerkung: Kommentar von der Redaktion editiert: keine Werbung!
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