Mit Datenbrillen, entsprechenden Apps, Smartphones oder Tablets wird die Brücke zwischen analoger und digitaler Welt geschlagen und der Benutzer kann multimediale Zusatzinformationen einsehen. Sogenannte Augmented-Reality-Anwendungen bieten Unternehmen neue Chancen.
Wie warm ist es auf Mauritius? Antwort versprechen jetzt Smartphone oder Tablet, die mit der speziellen 4-D-Globus-App ausgerüstet sind. Bewegt man das Mobilgerät über einen speziellen Globus aus dem Columbus Verlag Paul Oestergaard, kann der Nutzer sogar Informationen über die Insel abrufen. Einmal heruntergeladen, gibt die Anwendung Zugang zu tagesaktuellen Nachrichten aus der ganzen Welt. Sogar bis in den inneren Erdkern kann man mit ihrer Hilfe eindringen und interessante Daten abrufen.
Firmenchef Torsten Oestergaard ließ die App eigens vom Spezialisten Augmented Minds Ambrus & Lonau programmieren. Kosten für den Verlag: zwischen 30.000 und 50.000 Euro. „Mit der App können unsere Kunden über unseren analogen Globus schweben und trotzdem tief in die digitale Welt eintauchen“, erklärt Oestergaard. Schließlich wollen Kunden mehr, als nur Landkarten zu studieren.
Die Globus-App ist ein erfolgreiches Beispiel einer sogenannten AR- (Augmented-Reality-) Anwendung. Sie verbindet in Echtzeit herkömmliche Produkte mit digitalen Informationen. Das macht sie für viele Einsatzbereiche interessant. So lässt sich nahezu alles – von Zeitschriften über Werbeplakate bis hin zum Globus – mithilfe von speziellen Codes und Anwendungsprogrammen mit der digitalen Welt verbinden.
Augmented Reality könnte zum Massenmarkt werden
AR-Experten wie die US-Firma Digi-Capital aus dem Silicon Valley schätzen, dass diese Technik das Potenzial hat, nach Print, Tonaufnahmen, Kino, Radio, TV, Internet und Mobilfunk der achte Massenmarkt zu werden. Die Analysten von DB Research prognostizieren, dass der Weltmarkt für Augmented Reality von derzeit rund einer halben Milliarde Euro auf 7,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 wachsen wird. Und die US-Marktforscher von Juniper Research gehen davon aus, dass im Jahr 2018 mehr als 200 Millionen Nutzer AR-Apps auf ihren Smartphones und Tablets haben werden. Da verwundert es nicht, dass der Markt kräftig in Bewegung geraten ist. So hat zum Beispiel jüngst der US-Gigant Apple den in Deutschland ansässigen und weltweit führenden AR-Anbieter Metaio gekauft.
Die im Text genannten AR-Anwendungen können Sie in der Creditreform-App oder hier auf unserer Website erleben.
Viele Unternehmen bieten ihren Kunden inzwischen AR-Apps an, die sie kostenlos herunterladen können. Das schwedische Möbelhaus Ikea beispielsweise hat seinen Katalog um diese Funktion erweitert. Der Vorteil für die Kunden: Ausgewählte Möbelstücke können eingescannt und virtuell an einen beliebigen Platz in der Wohnung projiziert werden. Dazu legt der Kunde den Katalog an der Stelle auf den Boden, wo er das ausgesuchte Möbelstück hinstellen möchte. Der Katalog dient der App dabei als optischer Anker, durch den sie in der Lage ist, ein 3-D-Bild des betreffenden Möbelstücks in der richtigen Größe und Lage im Raum darzustellen. Der potenzielle Käufer sieht auf dem Display, wie sich die Couch oder der Schrank in den eigenen vier Wänden macht, und kann sich schneller und besser entscheiden.
Und auch die Baustellen-App des Aachener Bauplanungsunternehmens Formitas hat sich im Einsatz bewährt. Sie projiziert 3-D-Planungsdaten als visuelle Schicht über die reale Baustelle. Die Bauarbeiter erhalten dadurch wichtige Informationen und sehen zum Beispiel sofort, wo Leitungen oder Rohre verlaufen oder welche Bauarbeiten noch erledigt werden müssen.
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